Montag, 28. April 2008

Ein X für ein U vormachen, jetzt

Liebe Eine,
letztens erreichte mich die Meinung eines nicht zufriedenen Lesers, der sich beschwerte, zum Verständins des Blogs müsse man über die Pro7Sat1 Media AG promoviert haben. Was nie schaden kann, wie ich meine, aber zur Stärkung der Leser-Blog-Bindung werde ich ausnahmsweise einmal nicht das Privatfernsehen zum Thema des heutige Posts machen.
Statt dessen möchte ich hier ein neues Angebot im Bahnreisesegment vorstellen, das überraschender Weise sogar einen deutschen Namen trägt: Den Mitfahrzug. Langjährigen Lesern wird die Optik der Webseite bekannt vorkommen, denn hier war der gleiche Mediengestalter am Werk wie bei den Freunden der Drombuschs, vermutlich ein passionierter Historiker. Denn auch hier spielen alte Wracks eine zentrale Rolle. Statt Witta Pohl sind es jedoch Nostalgiezüge, die von einem Einsatzort zum nächsten pendeln und auf ihren Leerfahrten gerne arme Reisefreunde mitnehmen. Für 30 Euro kommt man so in nur acht Stunden von Berlin nach Augsburg, meine Postkutsche schafft das nur, wenn mir mein Freund Hu Jintao wieder die chinesischen Wunderläufer anspannt. Aufgrund ihrer aktuellen Welttournee sind die aber gerade immer verhindert, warum also nicht mal mit dem Nürnberg-Fürth-Express nach Augsburg? Wenn man denn nach Augsburg möchte sicherlich eine schöne Sache.
Oder auch yiny schöny sachy, und damit willkommen bei der offiziellen Kampagne für benachteiligte Buchstaben, die ich in Kürze ins Leben zu rufen gedenke. Schließlich ist es echt nicht okay, dass Buchstaben wie das E Omnipräsenz genießen, während ein Y oder auch ein Ü seit Jahrzehnten ein Schattendasein fristen. Zur Emanzipation des Y könnte es ja mal als eine Art Girls-Day für Buchstaben den Platz mit dem E tauschen, und auch das Ü gibt bestimmt ein hervorragendes N ab, wenn man ihm denn die Chance lässt. Ich sehe da unendliches Potential; für den Kampagnenauftakt konnte ich bereits den Beschwerdechor engagieren, als Gastredner ist Herr Ülüglü im Gespräch. Seine Teilnahme hängt jedoch davon ab, ob der Gerichtsvollzieher den Plasmafernseher noch findet.
Womit ich doch wieder in der bunten Welt des Fernsehens gelandet bin, jedoch bei RTL, was ja einen ganz anderen Fachbereich darstellt. Ansonsten sollte zum Verständnis dieses Posts ein Abitur genügen, und überhaupt, im Tagesspiegel stand letztens: "Entweder schön oder reich, beides ist für Berlin überflüsig." Von Intelligenz und Bildung ist gar nicht erst die Rede.
In diesem Sinne Schüss und gute Nacht, Deine Andere.

Samstag, 26. April 2008

Häschen in der Grube

Liebe Andere,
Es gibt Nachrichten, die selbst mich misantrophisches Monodrama erheitern und es verstehen, die innerliche Totenstarre wenigstens vorübergehend zu beenden: Diese hier zählt definitiv dazu. Im Zuge des ganzen Übernahme-Dramas von VW durch Porsche (oder umgekehrt, kommt drauf an, wen man fragt) und den sich daraus ergebenden Reibereien zwischen den Wolfsburger Massen und der Stuttgarter Elite kam es wohl zur Bespitzelung des Porsche- Mackers Wendelin Wiedeking, der mit diesem Namen auch problemlos in Entenhausen Karriere hätte machen können, durch ein BABYPHON. Ganz recht, der Sparzwang hat offensichtlich auch in den Chefetagen der Wirtschaftsspionage Einzug gehalten: Man setzt offensichtlich inzwischen lieber auf Toys R Us als auf professionelle Spy Ware. Die Vorstellung, wie ein VW-IM sich in ein Wolfsburger Luxushotel (was an sich ja schon ein Oxymoron ist) schleicht um dort ein pinkes, möglicherweise häschenförmiges Abhörgerät hinter die Couch zu stellen, macht mich seltsam zufrieden, zumal das niedliche Gerät eventuell Zeuge der sexy Gespräche zwischen Wendelin und Nina "Alles wird gut, auch wenn ich keine Ahnung habe, warum" Ruge wurde, zumindest glaube ich mich an gewissen Gerüchte diesbezüglich zu erinnern. Allegedly! Am Ende ein Klassiker der deutschen Fernsehunterhaltung: Nina Ruge wird gedisst, das ist Grund genug es hier zu promoten.




Gute Nacht, John Boy.
die eine

Mittwoch, 23. April 2008

Hunde mit Griff beißen nicht

Liebe Eine,
das beste Mittel gegen Altern ist doch, sich jugendlichen Hobbies hinzugeben. Das dachte ich mir, als ich letztens nach dem übermäßigen Konsum des hier bereits zur Sprache gekommenen Castingformats begann, DSDS-Altstars im Studivz zu stalken. Und was soll ich sagen - mit Erfolg.
Beginnen wir mit einem besonders peinlichen Exemplar, der kleinen Vanessa Struhler aus der 1. Staffel.

Wie zu erkennen bezeichnet sie sich selbst als Künstlerin und hält Berlin für ein Interesse. Darüber hinaus, hier leider nicht zu sehen, ist sie Mitglied der Gruppe "100% Promi im StudiVZ". Ich zitiere aus der Beschreibung: "Diese Gruppe ist allein für 100% echte Prominente im StudiVZ. Fakes werden NICHT aufgenommen!!! Mir liegt viel daran diese Gruppe vor unechten Accounts zu schützen! Betrachtet diese Gruppe als Aushängeschild eures Erfolges!" Einziges weiteres Mitglied und gleichzeitig Gründer ist Aaron Rich - wer? - ja genau.
Begeben wir uns also in Staffel 2 und zu Judith Burmeister. Bis heute gehört die Frau ausgezeichnet für die schiefste Version, die jemals von Material Girl jenseits einer Karaoke-Bar zu hören war. Zur Erinnerung hier das Video, aber ich nehme es niemandem übel, wenn er ungehört nach unten scrolled.



Judith hat leider ein unspektakuläres Profil, aber dafür vier Photoalben, wo man sie unter anderem so begutachten kann:


Wie alle Frauen, auf die Dieter Bohlen steht, kennt sie keine Hemmungen und ihre einzige Gruppe nennt sich "Ich schminke mich, weil ich dadurch Kalorien verbrenne". It's just sad.
Darüber hinaus sind noch zahlreiche weitere ehemalige und aktuelle DSDS-Kandidaten vertreten, die ich aufgrund der Fülle nicht alle vorstellen kann. Leider steigert sich mit zunehmender Aktualität jedoch die Anzahl der Fake-Accounts, sodass alleine Monice Ivkic drei Mal vertreten ist - und liebe Kinder, die ihr ihr immer alle auf die Pinnwand schreibt, wie toll ihr sie findet: Keine davon ist echt. Aber das beste Fake jetzt meine Freundin.
In diesem Sinne hoffe ich, den jugendlichen Elan zurück ins Blog gebracht zu haben und verbleibe mit dem Hinweis, dass die heute bei Peter Zwegat vorgestellte Familie einen Hund mit Griff hatte, als: Deine Andere.

Montag, 21. April 2008

Einen Alten will ich nicht, alt werd ich ja selbst.

Liebe Andere,
Sie hat gerade erst begonnen und mich schon fast nervlich zerrüttet: Die ARD-Themenwoche zum Thema Altern macht keine Gefangenen, sie tötet den letzten Lebenswillen sofort, auch und vor allem aufgrund der Penetranz, mit der sie selbst das von mir favorisierte Radio Eins unterminiert hat. Es reicht nicht, dass Anne Will und Alfred Biolek sich zusammengetan haben um uns von Plakatwänden herunter zu irgendwelchen innerlichen Stellungnahmen zum körperlichen und geistigen Abbau namens Altern zu nötigen, jetzt kann man nicht mal mehr in Ruhe Radio hören ohne von düsteren Zukunftsszenarien irgendwelcher Altersforscher im Interview mit den unaussprechlichen Moderatoren von Radio Eins am Mittag konfrontiert zu werden (Zitat: "Das mag jetzt zynisch klingen, aber je älter wir werden desto wahrscheinlicher ist, dass wir Krebsgeschwüre kriegen." Dir auch eine schöne Mittagspause!). Umso positiver war die Überraschung, als sich das heutige ARD-Primetime Programm "Alt sein auf Probe" mit dem Ex-Morgenmagazin Moderator Sven Kuntze als angenehm sarkastische, unpädagogische Veranstaltung entpuppte. Nach dem Motto "I do it so you don´t have to." zieht Herr K. 9 Wochen in ein Kölner Altenheim, wundert sich über Tischnachbarn, die seit 9 Jahren nebeneinander sitzen und sich nie einander vorgestellt haben, zeigt echte Angst in einem launischen Fahrstuhl und überlegt unhysterisch, wie das so gehen soll mit der Ungerechtigkeit, Alt zu werden. Fun Fact: Doris verließ ihn einst für Gerhard Schröder. Ein schlechter Handel, wie ich jetzt mal oberflächlich urteilen möchte, wenigstens ausgehend davon, dass Herr Kuntze die älteste Bewohnerin des Heims nicht mit irgendeinem deutschen Auto irgendwo hin kutschiert, wie es der Kaschmirkanzler wohl tun würde sondern sich darauf beschränkt, den Ladies ein "bezauberndes Lächeln" und "a dress to kill" zu bescheinigen, wobei das sogar ehrlich klingt.
Noch ein Pluspunkt für Herrn Kuntze: Er hat schonmal im Fernsehen mit Schwarzpulver experimentiert.

Auch da kann der Gerd nicht mithalten, er hat sich immer von allem Schwarzen ferngehalten (mit diesem Scherz bewerbe ich mich offiziell um die Scheibenwischer-Nachfolge von Bruno Jonas)

Montag, 14. April 2008

Success is just another word for nothing more to lose

Beste Eine,
ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages so tief sinken und Tokio Hotel bei Wikipedia eingeben würde, aber nachdem ein von mir verehrtes Blog das hübsche Mädchen mit den abstehenden Haaren zur Hot Slut of the Day erklärte, musste ich die Popularität dieser Band weltweit doch überprüfen - mit folgendem schockierenden Ergebnis:




Gerade Letzteres irritierte mich stark, da ich bisher immer der Meinung war, Wikipedia sei in China verboten, aber für Tokio Hotel hat man wohl eine Ausnahme gemacht. Bei diesem durchschlagenden Erfolg der Band darf man sich als Deutsche im Ausland nicht mehr wundern, wenn man bespuckt und der vorausschauend platzierten Handtücher beraubt wird.
Bleibt der Trost, dass die einzigen, die sich noch mehr ihrer Popsternchen schämen müssen als wir Deutschen, die Österreicher sind. Ich weiß, zahlreiche von ihnen gehören zu unseren Stammlesern und werden nun empört aufschreien, DJ Bobo sei doch Schweizer, was stimmt, aber Monika Ivkic eben nicht.
Monika, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Monice, agiert zur Zeit auf der DSDS-Bühne, wo sie das erste Mal in ihrem castingreichen Leben zumindest etwas Erfolg genießt. Wenn man es denn als Erfolg verbucht, sich regelmäßig von jemandem mit Vornamen Bär angraben oder bepöbeln zu lassen. Wie dem auch sei, Fräulein Ivkic blickt auf einen Castingmarathon zurück, den ich hier in chronologischer Reihenfolge mal belegen möchte:
Popstars (Pro 7) 2004:

Popstars: Monika - MyVideo

Popstars (Pro 7) 2006:

DIE WAHRE MONIKA DSDS - MyVideo

Starmania (ORF) 2007:



DSDS (RTL) 2008 kann man sich ja wöchentlich im Fernsehen angucken. Im direkten Vergleich wird endlich verständlich, warum Monice nach dem Scheitern der Heul-Strategie (2004), der Lachgas-Strategie (2006) sowie der Jenny-from-the-block-Strategie (2007) das verbissene Elend geworden ist, das sie nun ist. Weitere Details aus ihrem vom Ehrgeiz zerrütteten Leben offenbart sie übrigens auf ihrer MySpace-Seite, wo man auch erfahren kann, dass sie "ihre Nerven beruhigen" für ein Hobby hält und gerne alle Dokusoaps guckt, bei denen Babys geboren werden. Was bleibt einem da zu sagen als: Oh my god that bitch is shameless?!
Voller Freude, kein Popstar zu sein, winkt Dir: Die Andere.

Sonntag, 13. April 2008

Lifestyle of the rich and the famous

Verehrte Andere,
Wie immer ziehe ich es vor, mich hier schriftlich zu äußern als in dem Moloch, aus dem ich doch so dringend rauskriechen möchte: Der Hausarbeitenhölle. Das Elend des leeren Blattes zwingt unabwendbar zum Nachdenken über Alternativen zur wirtschaftlichen Selbständigkeit und das war und ist für mich noch immer der Weg in die Ehe als Trophäe an der Seite eines reichen, möglichst sehgeschädigten (er soll ja nicht die Dellen an seinem Pokal sehen...das ist eine Metapher, die jetzt sehr viel schweinischer klingt als beabsichtigt) Millionärs. Dieses schöne Thema der Menschheitsgeschichte im Allgemeinen und der Prominentenmagazine im Speziellen hat dieses Wochenende gleich zwei Neuigkeiten zu vermelden gehabt:
Zum Einen wurde dieses charmante Ehepaar, Hans Kristian und Eva Rausing, von Beruf Sohn und Schwiegertochter des Tetra-Pak Erfinders Hans Rausing, dabei erwischt, wie sie versuchten, Drogen auf eine Veranstaltung der US-Botschaft in London zu schmuggeln, wahrscheinlich weil sie befürchteten, die vor Ort angebotene Ware nicht zu mögen.


(Man beachte, dass diese Leute mit diesen Gesichtern und diesen Frisuren NICHT aus einem Bunuel-Film über die Verkommenheit der Bourgeoisie stammen sondern echt sind.)

Bei der anschließenden Hausdurchsuchung ihres Millionenanwesens in Nordlondon wurde dann zum Erstaunen der Ermittler und der Presse nicht nur Kokain gefunden sondern auch sein dreckiger, rotnäsiger Prollbruder Crack, das Sternburg unter den bewusstseinsverändernden Substanzen. An dieser Stelle der Fotobeweis für die zerstörerische Wirkung von Crack auf die Sonnenbrillen-zum-Abendkleid-Politik ihres Users. Kokser sind da eindeutig im Vorteil (siehe Kate Moss oder sogar Konstantin Wecker):


Eva, schon länger bekannt als auf Tischen tanzende- Partymaus des Londoner Geldadels, zeichnet sich vor allem dadurch aus, ihren Mann im Rehab nicht nur kennengelernt zu haben, sondern, vielleicht aus nostalgischen Gründen, eben jenen Ort als einen ihrer Hauptwohnsitze neben Barbados und London benennen zu können, wobei ich besonders begeistert bin von der Beschreibung des Tagesablaufs von Hans-Kristian in Barbados: Aufstehen, Fernsehen, Schlafen gehen. Schon herzerwärmend, wenn ein Milliardär so sparsam in der Wahl seiner Hobbies bleibt und abgesehen vom Drogenmissbrauch und der Abscheu vor seinen Kindern (sie haben einen abgetrennten Trakt in den Wohnhäusern) so nah an den Menschen dran geblieben ist, die sein Erbe bezahlen.
Wie unappetitlich diese kleine Krise wohl sein mag, sie wird die Ehe der Rausings wohl kaum gefährden bzw. wäre Eva selbst im Scheidungsfall über die läppische Tatsache, Erbin des Pepsi-Vermögens zu sein, halbwegs abgesichert was die weitere Zufuhr von chemischer Glückseligkeit angeht. Damit kann sie keine Inspiration für aspiriring Trophy- Wives wie mich sein, die die Bedeutung des Wortes "Prenup" fürchten. Uns hilft an dieser Stelle ein Blick in die Videotagebücher Tricia Walsh Smiths, welche heldenhaft mittels Youtube versucht, ihren herzlosen Ex-Mann in die Knie zu zwingen, dabei Tarotkarten in die Kamera hält und nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit irgendwie verarscht wird und das leider von der Crew, die sie selbst bezahlt um ihr Elend aufzuzeichnen.



Meine Lieblingsstelle: "And another thing: We never had Sex."

Keeping the dream alive,
Die Eine

Montag, 7. April 2008

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Beste Eine,
nach dieser schönen Anmoderation möchte ich Dich gar nicht lange warten lassen auf das von mir vorbereitete Highlight dieses Posts aus der immer beliebten Kategorie: Das DieEineUndDieAndere-Bilderrätsel! Wenn sie mitraten möchten machen sie jetzt die Augen auf, es ertönt kein Gong.
Was ist das?


a) Mugabe hat da mal was vorbereitet - die Wahlzettel der toten Wähler von Simbabwe
b) Das SPD-Mitgliederbüro, Abteilung Austritte
c) Die Birthler-Behörde und alles, was sich bei ihr über Redakteure der Berliner Zeitung fand
d) Die Auslandsredaktion der taz
Ja, das ist nicht leicht zu beantworten, behalten Sie die Antworten also ruhig für sich.
Und sonst so? Richtig, Dschungel-König Ross hat mal wieder bewiesen, dass er bei der Sesamstraße wohl die Auftritte von Ernie und Bert, aber nie die von Graf Zahl verfolgte. Für einen Tier-Gnadenhof des Vereins "Animal Hope" wollte er sein Schmerzensgeld aus dem Dschungel spenden, 30.000 Euro hatte er angekündigt. Und sich offensichtlich verrechnet, denn RTL zahlte ihm nur 8.000 Euro für 14 Tage im Camp der faulenden Füße, und selbst dieser Betrag ist noch nicht auf dem Konto der Tierfreunde eingegangen, da RTL sich angeblich im Überweisungsträger verschrieben hat. Das hat man davon, wenn man solche Aufgaben unbezahlten Praktikanten überlässt; ich hoffe, der- oder diejenige hat sich mittlerweile mit der Beute in die Südsee abgesetzt. Der Verein Intern Hope dankt, ob man wohl noch Mitglied werden kann?
Wir sehen uns beim Drombusch-Fantreffen, bei dem ich das erste Mal darüber sprechen werde, wie sehr mich einst Chris Tod vor dem Fußballstadion tangierte... Die Andere

Sonntag, 6. April 2008

Shameless

Liebe Andere,
Da ich aus dem gestrigen persönlichen Gespräch nebst Betrinken [Anm. d. Verf.: Das mit dem Kräuterlikör war ein Fehler] mit dir entnommen habe, dass du thematisch quasi schon mit den Hufen scharrst, was deinen Beitrag zu diesem charmanten, kleinen Online-Briefwechsel angeht, beeile ich mich hiermit, meine (nicht vorhandenen) Neuigkeiten zu verkünden, damit du dann ähnlich mit deinen (echten) Nachrichten verfahren kannst.Die Recherche zu einem potentiellen neuen Arbeitgeber zwang mich in dieser Woche dazu, mich näher mit den Drombuschs zu beschäftigen. Man könnte auch behaupten, dass ich, statt mich um eine kreative Ausschmückung meines Lebenslaufes lieber dem lächerlichen Portfolio des möglichen neuen Arbeitgebers widmete indem ich 2 Stunden sinnlos in einem Drombuschs-Fanforum verbrachte: In any way war es eine Beschäftigung, die ich alleine deswegen nicht missen möchte, da ich solchermaßen erfuhr, dass ich im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen (meiner selbst) NICHT die langweiligste Person der Welt bin. Das ist nämlich dieser junge Mann hier, Marco Huber aus Offenbach:


Nicht nur schämt sich der Typ nicht, seine morbide Faszination mit der stets gerührt wirkenden und in puncto nerviger Gluckigkeit nur von Marieluise Marjan getoppten Witta Pohl zuzugeben, nein: Er hat auch Jahre seines Lebens daran verloren, minutiös den Verlauf jeder einzelnen Drombuschs-Folge und erinnerungswürdige Details wie "Die erste Szene der Serie zeigt Oma Drombusch in einem weißen Ford Fiesta (Kennzeichen GI-ED-421) am Giessener Bahnhof" zu notieren. Als Lohn für diese Mühen wird er dann aber auch zur großen Geburtstagsgala für den Traum seiner einsamen Nächte Witta P. eingeladen, wo dann solch erinnerungswürdige Bilder entstehen:


Ich finde das Konzept gut, den Namen der Jubilarin auf einer schneeweißen Torte zu vermerken, wahrscheinlich um jener Heldin der 80er-Jahre-ZDF-Vorabend-Unterhaltung bzw. ihren Gästen beim Überspielen einer Alzheimer-Erkrankung zu helfen. Noch bin ich am Überlegen, mich unter Spaßidentität auf jener Fanseite zu engangieren, alleine um den Konkurrenzkampf um die besten Fanerlebnisse der 3 einsamen jungen Männer, die diese Seite bestreiten, anzuheizen. Ich könnte beispielsweise behaupten, Witta Pohls Kind der Liebe mit Onkel Ludwig zu sein und bei der Gelegenheit die mich tatsächlich schon länger quälende Frage nach den tatsächlichen Verwandschaftsverhältnissen zwischen Vera (=Witta) und dem Onkel (=Günther Strack) zu stellen, schließlich brennen die beide am Ende der Serie nach Mauritius durch und das darf man doch gar nicht mit seinem echten Onkel, oder doch? Nur Maro aus Offenbach kann das beantworten. Ich werde ihn fragen, spätestens beim von ihm anberaumten Fantreffen im Herbst in Berlin, wofür sich bis jetzt sagenhafte 8 Teilnehmer interessieren. Das ist insofern bemerkenswert, als dass dies bedeutet, dass dort mehr Schauspieler als Fans anrücken würden, sollte niemand die Erbärmlichkeit dieses Unterfangens bemerken und es im Vorfeld verdientermaßen abwürgen. In Dankbarkeit, mein Leben nicht an die Drombuschs verloren zu haben verbleibt die Eine

Mittwoch, 2. April 2008

This is a man's world

Verehrte Eine,
es beschämt mich, es zuzugeben, aber: Das Wiedersehen mit Bauern, Frauen und vor allem dem magersüchtigen Frettchen namens Inka Bause war mir bereits bekannt, nachdem rtl-now prominent auf der Startseite damit geworben hatte. Es ist mir leider unverständlich, wie Du in Deiner ansonsten brillianten Zusammenfassung unterschlagen konntest, dass Mike einen Kuhstall als Ort für seinen Heiratsantrag wählte, und statt Ringen zwei Ketten zu Verlobunszeichen erkor, die er vermutlich in einem Laden für Kampfhundbedarf erworben hatte. Wie man hier gut erkennen kann:

Wahrscheinlich liegen ähnliche Exemplare demnächst der Vanity Fair des Prekariats, der Super-Illu bei.
Ein Mann, der niemals gedacht hätte, Bauer Mike so nahe zu kommen, ist sicherlich Peer Steinbrück, der unlängst mit dieser Website meine Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Was einiges heißt bei jemandem wie mir, dessen Aufmerksamkeitsspanne gefühlt unendliche Stunden, real dreißig Sekunden beträgt. Erst war es wohl nur ein Insider-Witzchen aus dem Finanzministerium, jetzt dürfen auch die Steuerzahlen und -hinterzieher den Rap-P€€r (danke der Nachfrage, dieser Kalauer stammt selbstverständlich nicht von mir, sondern ist von den Seitenbauern zu verantworten) entsprechend ankleiden und einen Remix aus Steinbrück-Zitaten erstellen und verschicken. Für dieses kleine Blog habe ich das schonmal unternommen, und so sieht der offzielle DieEineUndDieAndere-P€€r aus:

Ich hoffe, Du bist zufrieden mit der rosaroten Brille und dem 90er-Sweatshirt; leider verhindert mein fehlendes Wissen über das Bloggen von Audiodatein die Veröffentlichung des ebenfalls erstellten Raps, in dem das gestöhnte "bringen" (Rap 4) eine zentrale Rolle übernimmt.
Womit ich auch mit diesem Post einmal mehr meine Männlichkeit unter Beweis gestellt hätte. Das klingt komisch, ist aber so, zumindest, wenn man Menschen mit Allerweltsnamen wie Jan Schmidt glauben kann. Dieser Blogger und Medienexperte verbreitete nämlich in einem Interview mit dem Tagesspiegel, dass Frauen bloggen, "um ihre Gedanken für sich festzuhalten und sie mit anderen zu teilen. Männer hingegen wollen häufig ihr Wissen mit anderen teilen und bloggen deshalb über Themen, die für die größere Massen interessant sind." Weiter sagt er noch, Frauen schrieben über Urlaubserlebnisse und Männer über Medienentwicklung - quod erat demonstrandum, würd ich mal sagen.
In diesem Sinne verbleibt unterschlagend, dass das Geld für Urlaubserlebnisse in die vergeblichen Reparaturversuche der Festplatte geflossen sind, Der Andere.