Donnerstag, 25. Dezember 2008

A Christmas Carol

Beste Eine,
Ich fürchte, ich habe in den vergangenen Jahren viel falsch gemacht, als ich Weihnachten und alles, was - mit Ausnahme von Dominosteinen - damit zusammenhängt, ablehnte. Wie konnte ich nur einem Fest gegenüber so ignorant sein, dem wir die besten Auftritte von Politkern während des gesamten Jahres verdanken?
Du ahnst es sicher schon: Ich entdeckte endlich meine Liebe zu Weihnachtsansprachen. Um Dir die lange Recherche zu ersparen, hier meine Favoriten:

Beginnen wir mit dem privaten Einblick, den uns Familie W. Bush gnädiger Weise gewährt:



Ganz recht, hier hat der Hund das Sagen, was irgendwie auch den Politikstil der vergangenen acht Jahre transparenter macht. Schließlich ist der Irak ja weltweit bekannt für seine Chappi-Fabriken, die man unmöglich willkürlich handelnden Diktatoren überlassen kann. Zumal Saddam eindeutig ein Katzentyp war.

Etwas weniger animalisch ging es dagegen in Deutschland zu. Die bei zwei Staatstragenden gegebene Konkurrenzsituation belebte das Geschäft, indem Horst Köhler in weihnachtlicher Umgebung den lieben Onkel gab - hier zu sehen:



- während Christkind Angie in kühlen Farben als Eisprinzessin brillierte:



Ich sage es nur sehr ungern, aber ihr Wunsch nach der deutschlandweiten Verbreitung von Breitbandanschlüssen gefiel mir irgendwie besser als Horsts salbbungsvoller Kalauer: "Für jeden von uns, ob Christ oder nicht, sind die Bilder von Weihnachten einleuchtend: Ein Kind wird geboren, in einem Stall in einer Futterkrippe - und mit ihm kommt Licht in die Welt." Was fehlt mir, dass ich es nicht erleuchtend einleuchtend finde, Kinder in Ställen zur Welt zu bringen? Da verzeiht man ihr auch fast diese Ähnlichkeit:



Die schönste Ansprache des Jahres erwartet uns aber heute Abend und kommt, wie sollte es anders sein, aus Britain Britain Britain: Dort wird Mahmoud Ahmadinejad seine Meinung zur chistlichen Weihnacht verkünden, und wir dürfen gespannt sein, was man im Iran von Stallgeburten hält. Zum Glück trug Maria ja eine Art Kopftuch, was ihn besänfitgen dürfte, bis er herausfindet, dass die Konkurrenzansprache von einem Affen kommt.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche, atomfreie Weihnacht!



Deine Andere

Samstag, 20. Dezember 2008

All I want for Christmas is that it would not happen. Ever.

Liebe Andere,
gerne hätte ich früher gepostet. Meine geliebte Sittichzucht bzw. der Schutz meiner Lieblinge vor der Regenbogenbrücke nahm mich aber etwas in Anspruch. Außerdem war ich beschäftigt damit, herauszufinden, warum Tom Cruise sich seine Restmimik hat wegoperieren lassen um Stauffenberg zu spielen:


Gegen den Oberscientologen wirkt selbst dieser Herr oscarverdächtig. Großzügig den Fakt übergehend, dass sich der von dir geschätzte Matthias "Rundrücken" Schweighöfer für diesen Versuch einer Rehabilitierung des Couchspringers-und-Kleinkind-in-die-Kamera-Halters Cruise und hoffentlich sehr viel Geld verkauft hat, möchte ich direkt darauf hinweisen, dass dieses millionenschwere Hollywood-Projekt nur das Remake eines deutlich wertvolleren Films aus dem Heimatland des Dritten Reichs und der Unterhaltungsindustrie darüber ist:



Ein Meisterwerk zwischen Brecht und Dogma mit einer profunden Botschaft, die sich auch auf das Cruise-Problem münzen lässt: So etwas darf NIE WIEDER vorkommen.
Ähnliches lässt sich über einen grausamen, primitiven Ritus sagen, der seit Jahrhunderten für Angst, Schrecken und Alkoholvergiftungen sowie daraus resultierend unheiligen Allianzen sorgt: Die Rede ist von Betriebsweihnachtsfeiern. Ja, aus mir spricht die Verbitterung einer Person, die in einem bodenlangen Samtoutfit chronisch überbezahlten Misantrophen iPods überreichen durfte, während sie selbst hiermit Vorlieb nehmen musste:


Wer mir sagen kann, was es ist, gewinnt es. Immerhin waren es idiotische Kundenpräsente, die verlost wurden und nicht gedankenlose Nicht-Präsente von frühvergreisten Controllern UND ich wurde bezahlt für die planmäßige Erniedrigung. Das sollte ich als wahres Geschenk ansehen. Das und der Fakt, nicht bei Dunder Mifflin zu arbeiten. NOCH nicht.



Hohoho,
deine eine

Dienstag, 9. Dezember 2008

These Streets are Made for Driving

Beste Eine,
heute möchte ich mich einmal mit einem sehr ernsten Thema an Dich wenden. Schließlich ist die Weihnachtszeit dafür bekannt, aus uns allen plötzlich gute Menschen zu machen, die sich für das Schicksal anderer interessieren. Aus diesem Grund möchte ich Dir vostellen: Raven.



Raven ist eins der zahlreichen Meerschweinchen, die trotz des massiven Einsatzes des Vereins Notmeerschweinchen.de über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Denn so heißt es, wenn ein unschuldig in Not geratenes Meerschweinchen an Fettsucht stirbt. Genauere Umstände sind hier nachzulesen:



Ich finde, ein Verein, der seine Seite so liebevoll gestaltet und so detailreich von Meerschweinchen zu berichten weiß, sollte in der Öffentlichkeit mehr Beachtung finden. Meinen Teil habe ich dafür nun getan; nun ist es an Dir, Dich Deinerseits für Fellnasen in Not, Schattenhunde oder Sonnenscheinhunde zu engagieren. Denn "Am Umgang mit Tieren erkennt man den Wert der Gesellschaft". Sagte einst Gandhi, als er sich bei einem Besuch beim Schnitzelkönig bei der Wahl zwischen XL und XXL-Schnitzel für letzteres entschied.
Womit ich den besinnlichen Teil dieses Posts beenden möchte, um einen Neuzugang in der schönen Welt des Internetfernsehen zu promoten: German-Autobahn-TV. Dort bietet sich für alle, die gar kein Auto haben oder denen bei all dem Krisengeschwätz entgangen ist, dass die Benzinpreise fallen, die Möglichkeit, das beste am Autofahren auch zu Hause zu erleben: Die Autobahnfahrt. Die glorreiche Idee, die schönsten Bahnstrecken um die schönsten Autobahnausfahrten Deutschlands zu bereichern, stammt vom Erfinder von Bratwurst-TV. Ein Erfolgsrezept, dem wir spannende Berichte über Bratwurst-Feste in aller Welt verdanken. Nun kann man auch virtuell von Essen nach Mühlheim und von Dinslaken nach Duisburg fahren - ein Spaß für die ganze Familie, die man durchaus zwingen kann, vier Stunden vor dem Bildschirm zu verharren, ohne aufs Klo zu dürfen, um die Situation noch realer zu gestalten. Auch der Verzehr hartgekochter Eier sowie nörgelnde Kinder, die man mit Benjamin Blümchen-Kassetten zu besänftigen versucht, können diesen Effekt verstärken.
Womit ich Dich vermutlich für die nächsten Tage gut versorgt und beschäftigt weiß. Ich hoffe, Du vergisst darüber nicht die Adoption eines Notmeerschweinchens sagt mit Nachdruck:
Deine Andere

Freitag, 5. Dezember 2008

Vorraussetzung: Talentfreiheit

Liebe Andere,

Zugegeben, darüber zu schreiben ist nicht so gut, wie es zu sehen, dennoch möchte ich diesen Post einer unserer (134320) Lieblingsformate des Realitätsfernsehens widmen: Dem Dschungelbuch für Menschen, die einst prominent waren bzw. für ehemalige Lebensabschnittsgefährten ehemals Prominenter. Aktuell wird in der britischen Version dieser Sendung, die ihre Teilnehmer dazu bringt, für fünf Minuten des nationalen Boulevardinteresses Tierhoden zu essen, in Höhlen mit Ratten zu nächtigen und/oder die operierten Körper anderweitig zu quälen, das Finale ausgetragen. Heute entscheidet sich, ob Martina Navratilova, der Soapdarsteller Joe Swash oder George "Mr. Sulu" Takei das Rennen machen werden, wobei ich schon jetzt all meine Koalaaugen auf den greisen Asiaten gesetzt habe, der sich vor allem dadurch auszeichnete, nur den Mund aufzumachen um über seine Zugehörigkeit zur Sternenflotte zu sprechen und ansonsten die männlichen Teilnehmer unter dem Deckmantel des harmlosen alten Mannes, der gratis Sonnenlotion auf Hintern verteilt sexuell belästigt.
Thumbs up!





Es scheint, als habe der für seine Toupets und Affären (in dieser Reihenfolge) notorische Williams Shatner ihn erfolgreich in den Wahnsinn bzw. die Schamlosigkeit getrieben in all den Jahren, in denen er feist den Kapitänssitz blockierte auf der USS Enterprise.

Wie einst König Costa der Erste und sein Gefolge brachte auch dieser Jahrgang verzweifelter C-Prominenz einen Song hervor, der auch noch die letzten 12 Cent aus ihrer schamlosen Selbstausbeutung pressen soll. Fairerweise muss gesagt werden, dass dieser im Vergleich zu "Tanz den Dschungelbeat, eins zwei drei, vier fünf sechs, Dschun-gel-beat!" direkt kopflastig wirkt:













"Biff, Baff, Boff- I´m a celebrity." Davon wird man noch einiges hören. Man beachte den leicht gecko-esken David van Day, der irgendwie aussieht wie Little Britains´David Walliams wenn sein Leben komplett scheiße verlaufen wäre.






Was David van Day sympathisch macht, ist nicht nur, dass er Insektenspray benutzt um sein Resthaar zu formen, sondern auch, dass er und ich in puncto Bundespresseball wohl gleich schlechte Karten hätten. Ja, du hast richtig geraten, ich bin immer noch nicht darüber hinweg, vor genau einer Woche nur neidzerfressen vor der (fürchterlichen) rbb- Übertragung dieses Balls der Mover und Shaker gesessen zu haben anstatt unter der Vorgabe, Horst Köhlers blinde Tochter zu sein, eine Rumba mit diversen Staatsmännern erzwungen zu haben. Auch der Fakt, dass Ulli Zelle als rbb-Mädchen für alles, von der Bombendrohung am Südkreuz bis zur Weihnachtsmarkteröffnung am Gendarmenmarkt, die Starband des Abends Status Quo mit seinem aus Lehrbüchern der 5. Klasse zusammengebastelten Englisch interviewtechnisch vergewaltigte, konnte mich kaum erheitern. Dies schaffte erst die Recherche jener Nebenbeschäftigung Ulli Z.´s:

Ja, den Ulli kann man buchen. Sein Oldiensemble, das Biff-Baff-Boff für mich singt, das ist das Einzige, was mich mit der Welt versöhnen kann.
es reibt sich hoffnungsfroh die klammen Hände:
deine Eine