Sonntag, 24. Mai 2009

Besser spät als nie: Einige Zeilen Hass

Beste Eine,
nur drei Wochen, nachdem sich schon die gesamte Medienwelt über das unsägliche SZ-Magazin zum Thema "Tod der Holzpresse" ausgelassen hat, komme ich nun endlich dazu, meine Meinung zu dem von mir am meisten gehassten Artikel über B wie Blogs zu formulieren. Übrigens hier nachzulesen.
In diesem wird eindrucksvoll bewiesen, warum in Deutschland Blogs niemals so einfluss- und erfolgreich sein werden, wie sie es etwa in den USA sind. Herangezogen werden dabei so schöne Beweise, wie, dass der Deutsche an sich die Stimme des Volkes nicht akzeptiert, und Deutsche nur Dinge tun, für die ihnen Ruhm und Ehre sicher sind. Kurz: Deutsche werden niemals bloggen, weil sie dafür den rechten Arm senken müssten. Ein Argument, dass man von einem Qualitätsmedium sowohl erwartet als auch unhinterfragt akzeptiert.
Womit wir direkt übergehen könnten zu einem seitenlangen Hassschwall, der sich in mir seit längerem aufgestaut hat, immer wieder befeuert durch den auch in der mich beschäftigenden Redaktion gebräuchlichen Satz: "Das erscheint doch eh nur online." Zum Glück gibt es Stefan Niggemeier, der das für mich schonmal aufgeschrieben hat.
Liebe Verleger, die ihr am Holz klebt wie General Motors am SUV: Das Internet ist schnell und billig. Wenn ihr nicht so lange geschlafen hättet, und Euch von Euren Enkeln mal die Funktion eines Browsers hättet erklären lassen, statt Euch hinter der "Zeit" zu verstecken, wüsstet ihr das, und hättet vermutlich auch nicht zugesehen, wie immobilienscout.de, mobile.de oder sogar ein Portal wie trauer.de Euch die Kleinanzeigen abspenstig gemacht hat. Das einzige, was Euch jetzt noch bleibt, um diese Versäumnisse zu vertuschen, ist die Argumentation mit der Qualitäts-Keule, die angeblich nur auf Papier gewährleistet werden kann. Wenn ich mich recht erinnere, sind es Blogs wie etwa das des bereits genannten Herrn Niggemeier, die immer wieder Fehlgriffe sogenannter Journalisten aufdecken, die ihren Mist für viel Geld jeden Tag drucken lassen. Und zwar nicht nur bei Springer.
Natürlich gibt es viele Blogs mit Quatsch-Inhalt. Aber in den seltensten Fällen haben die so viele Leser wie die Bild-Zeitung. Blogs sind meist meinungsbasierte Artikel, die man als solche rezipiert und verarbeitet. Man liest, was man mag, so wie man auch die FAZ oder die taz abonniert. Wo da der Untergang des Abendlandes liegt, bleibt mir unverständlich. Medienkompetenz könnte helfen, um in der Medienwelt von 2009 erfolgreich zu sein. These are not the 80s anymore, und andere denken auch:

Alan Rusbridger on the Future of Journalism from Carta on Vimeo.



Und: Ja, ich finde das leere Glas im Vordergrund sehr gut.
Ende der Durchsage.

Deine Andere

Dienstag, 28. April 2009

the monthly snark

Liebe Andere,
Ich weiß, du und die anderthalb Leser des Blogs fragen sich, warum das Updaten solange dauert. Ich kann mich nur mit der zeitintensiven Recherche neuer fun activities in Form bizarrer Veranstaltungen mit Menschen, die prominent sind fürs prominent sein bzw. die man ausschließlich aus dem Tagesprogramm des Privatfernsehens kennt, entschuldigen. Dabei stieß ich zum Einen auf den Juwel namens Victress Day und Ja, ich musste beim Titel auch an Opfer denken, wobei das durchaus zu dem Bild passt, das die Veranstalter jenes Ereignisses von seiner avisierten Zielgruppe (= Frauen) haben: Wie sonst ist ein Programm zu erklären, das sich u.a. mit der richtigen Farbauswahl des Businessoutfits beschäftigt. Richtig, denn wenn es etwas gibt, was Frauen im Berufsleben brauchen, dann ist es das Beharren darauf, das möglicher Erfolg einzig ans Aussehen gekoppelt ist. Mit anderen Worten: Niedlich ist key, entsprechend auch die Wahl des Fotos des einstigen Schirmherren:







Ja, das ist der damals noch nicht gefärbte Michael Glos bzw. er im Jahr 1982.



Auch mit der Wahl der Referenten z.B. zum Thema "Einfluss der Medien auf den gesellschaftlichen Wandel" beweist man die Unabhängigkeit von Plausibilitätsansprüchen jedweder Art, siehe diese von mir hervorragend erstellte Kommentierung in Form von Textfeldern auf einem Screenshot:





So sehr ich Frau Schüler dafür verehre, dass sie La Ferres zum Tanz des Fahrstuhls abwärts bewegte (den der neben ihr stehende Maschmeyer irgendwie peinlich berührt beobachtete), so wenig glaube ich, dass sie substantiell mehr zum Thema beitragen kann als "Prominente brauchen mich und ich brauche sie.". Aber ich könnte mich irren, sie hat schließlich auch das großartige Institut besucht, dem du bereits einen Abschluss abgerungen hast und das auch ich bald zu berauben gedenke. Welch erhebendes Gefühl mal in den gleichen Asbestverseuchten Seminarräumen gesessen und dabei von den gleichen verbitterten alten Männern nichts über Journalismus gelernt zu haben wie eine Sat1-Promiexpertin.
Falls gegen alle Wahrscheinlichkeiten dein Arbeitgeber jenes Fest der bizarren Beratungen aus der 3. Reihe nicht als Weiterbildung anerkennt, sollten wir uns auf Qualifizierung an der Freizeitfront konzentrieren:



Ich baue auf deine fehlerfreie, glockenklare Darbietung des Pony-Lieds.
xoxo
deine dalli

Freitag, 3. April 2009

Meanwhile Back At The Ranch

Beste Eine,
ich muss mich entschuldigen: Wochenlang habe ich den Betrieb hier aufgehalten, was das Schlimmste ist, wenn man in einer Twitter-schnellen Welt lebt, wie wir es tun. Vermutlich haben unsere drei Leser mittlerweile schon das Vorbeisurfen aufgeben. Aber das Leben außerhalb des geliebten Netzes hat meine Blogger-Aktivitäten gemeinst sabotiert.
Doch was habe ich während meiner erzwungenen Medienabstinenz wirklich verpasst?
Gut, Harald Schmidt ist seinen zwergenhaften Mario-Barthesken Kompagnon los, der nun zu Sat 1 geht, allein aus dem Grund, weil das der einzige Sender ist, dessen Programm noch schlechter ist als seine Witzchen. Wirklich verwunderlich ist daran nur die Tatsache, dass so ziemlich jedes Medium eine Geschichte daraus machen musste.
Auch schön ist die Erkenntnis, dass man sich in der deutschen Presse nicht ganz einig ist, wie viel Geld die G20 denn nun zur Rettung der Welt zur Verfügung stellen, und in welcher Währung man weltweit bezahlt: Euro oder Dollar.





Wobei der hier angenommene Wechselkurs noch nicht einmal dem real existierenden entspricht, was in diesen Größenordnungen eventuell relevant sein könnte.
Aber sonst? Frau Maischberger sucht sich endlich Freunde in ihrer Altersklasse, Zeitungen sterben und alte Medien haben Angst vor neuen Medien und outen sich durch unqualifizierte Berichterstattung. Über Letzteres könnte ich mich stundenlang aufregen, wenn ich nicht wüsste, dass das Mittlere es irgendwann an meiner Stelle bestrafen wird, wenn mit Ersteren die letzten Zeitungsleser einfach ausgestorben sind.
Du siehst, ganz habe ich den Anschluss noch nicht verpasst. Falls doch: Keep me posted.
Deine Andere

Sonntag, 8. März 2009

Everything is GIRL POWER

Liebe Andere,
Zunächst möchte ich dir herzlich zu deinem heutigen Ehrentag gratulieren, der auch mein Ehrentag ist, wie auch der jedes anderen Menschen mit dem von MC Nina einst hervorragend berappten Doppel-X-Chromosom:




Damals, in einem Land vor unserer Zeit, in der nicht das klaglose Ertragen von Ganzkörperwaxings sowie die öffentliche Heirat eines tumben Bäckereierben, der sein Haargel offensichtlich mehr liebt als alles andere in der Welt als Girl Power galten (Ja, ich rede von dir, Gülcan Kamps) sondern FlicFlacs und öffentliche sexuelle Belästigung des männlichen Hochadels.



Inzwischen ist die Ver- und Entlobung respektabler Claim to fame für girls with no brainpower whatsoever geworden, wobei man ihnen keinesfalls in gewisses Maß an Ambition absprechen darf, wenn diese auch recht blond ist. Bestes Beispiel für diesen Karriereweg über BUNTE als Assesement-Centre: Die Schmuckdesignerin Sandy Meyer-Wölden (die ich immer mit mit Maren Müller-Wohlfahrt zusammenbringe, kein Wunder: Beide Blond und der jeweilige Vater verdiente einst an Profisportlern ohne selbst einer zu sein) und ihre Kollektion Love-Child, die mit erschwinglichen Preisen und wirklich exklusiven Design lockt. Not.





Ja, für dieses Paar Ohrringe aus den Restbeständen von Herrn Hennes und Frau Mauritz (oder umgekehrt) darf man locker die Monatsmiete eines Erdlochs in Manhattan hinlegen, allerdings nur, wenn die Immobilienpreise gerade so im Keller sind wie derzeit. Ich nehme an, der Preis erklärt sich über die hochkarätigen Werbeträger (auf der lovechild website "Celeberties" genannt, denn so hoch die Preise sind, einen Spellcheck und/oder einen Affen mit Rechtschreibkenntnissen als webmaster können sie offensichtlich nicht finanzieren), die bezahlt werden wollen:




Richtig, es ist Vanessa "Ich hab was mit Jessica Simpsons Ex-Mann Nick Lachey" Minillo, deren größter Erfolg wohl in der privaten Fotolovestory mit Lindsay Lohan namens "Bedrohung macht mich heiß" (oder so) lag:




Ich weiß nicht, was mir besser gefällt: Lindsays Armschmuck à la Wolfgang Petry, oder die Tatsache, dass sie versucht, nicht auf Vanessa M. zu aschen während sie ihr gleichzeitig ein verdammtes MESSER an den Hals hält. Das ist jedenfalls nicht Girl Power.

Was es nun ist, weiß ich auch nicht recht. Vielleicht liegt er/sie/es darin, einen fleischgewordenen Herrenwitz und seine Art der "Gratulation" zu einem Preis, den man fürs Trinken erhält und der konsequenterweise maßgeblich aus Champagner besteht, schlichtweg zu ignorieren:




Vielleicht liegt es auch darin, einzukaufen und sich über Penisse zu unterhalten, wie jahrelang in Sex and the city suggeriert. Die Soundtrack zu dieser Art der womens liberation ist jedenfalls akzeptabel:




Und da der Frauentag in den Gefilden meiner Heimat stets als Ersatz für den Muttertag gesehen wurde ("Dieses Nazifest wird bei uns nicht gefeiert!") hier noch ein Tribut an die älteste Frauenverbindung ever, gleichzeitig die, die die meisten Nerven kostet (nein, ich spreche nicht von Lisa Ortgies und Alice Schwarzer):

Sonntag, 1. März 2009

The Business We Call Show

Beste Eine,
Du weißt, ich bin ein sehr der Zukunft zugewandter Mensch. In meiner vorausschauenden Art fülle ich meine Fahrtenbücher schon immer Monate im Voraus, wie ich es von Harald Martenstein gelernt habe, erkundige mich in der Regionalpresse rechtzeitig nach den Wochenangeboten der örtlichen Discounter und kann Dir somit konsequenter Weise auch schon sagen, was uns in den nächsten zehn Folgen "Deutschland sucht den Superstar" erwartet, das uns endlich wieder mit neuen Talenten in den Mottoshows beglückt.
Beginnen wir mit dem ersten Skandal, einem kleinen feinen Porno, der sicherlich in den nächsten Tagen auftauchen wird, mit Kandidatin Annemarie in der Hauptrolle. Bildlich können wir uns das dann ungefähr so vorstellen:



Nur ohne Marco Shameless und die, wenn auch schon hier beschränkt vorhandenen, Klamotten.
Qualifiziert hat sich Annemarie für diese Rolle nicht zuletzt mit ihrem Vortrag über ihre Mundwüste, der Dieter Bohlen abzuhelfen wusste, bis "alles wieder schön feucht" war. Wer sich für solche Dinge genauer interessiert gucke bitte hier.
Eine Fernsehkarriere etwas anderer Art droht dagegen diesem jungen Herrn:



Holger, hier vermutlich bei seinem Auftritt bei den neuen Gerichtsvollziehern von Sat 1, wird uns sicherlich bald im Rahmen einer Telekom-Werbung erfreuen und damit endlich vom Fluch des unsäglichen Pärchens erlösen, das sich gegenseitig mit Liedchen am Handy erfreut. Immerhin das.
Etwas ähnlich Nerviges wird uns Schlager-Königin Vanessa vom Hals halten, wenn sie die neue Alibi-Freundin von Florian Silbereisen wird.
Besonders freue ich mich aber neben all diesen Highlights, die da auf uns warten, auf Benny.



Und den Moment, in der er erfährt, dass er adoptiert wurde und auf seine leibliche Mutter trifft: Joy Fleming.



Womit das wirklich Interessante an DSDS vorweggenommen wäre. Wer dann später als ehemaliger Gewinner bei Supermarkteröffnungen singen darf, ist zumindest mir völlig egal.
Deine Andere
PS: Und nun noch, wie es sich sonst nur beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen gehört, der Quoten-Hinweis zu intellektuellen Medieninhalten: Hier. New York, New Yorker und die New York Times. Print und Online verstehen sich im Idealfall doch.

Freitag, 27. Februar 2009

Happy plastic, It´s fantastic

Liebe Andere,
Die vergangene Woche brachte mir die Erkenntnis, dass dieses Lied für mich geschrieben wurde, auch und vor allem wenn man "Fernsehen" mit "Internet" ersetzt:



Die Lektion der vergangenen Woche ist nicht gerade komplex, aber dennoch wert, sie in Bildern festzuhalten. Vergleiche bitte



mit




Richtig:

Wenn Medienschaffende mit Penis Zwistigkeiten über Zeitungen austragen, heißt das "Konflikt", "Streit", "Machtkampf". Menschen mit Vagina hingegen üben sich stets in einem "Zickenkrieg". In deutschen Medien ist das y-Chromosom Garant für einen legitimen Streit um Macht und Einfluss während streitende Frauen im Grunde genommen nur hysterische Kreischhennen sind, die sich, unzurechnungsfähig wie sie nun mal qua Geburt sind, "anzicken". Ihre Konflikte hinsichtlich Einfluss, Kontrolle und Status sind, einfach weil sie eben "weiblich" sind, nicht viel relevanter (oder legitimer) als ein Streit unter 12jährigen Jonas Brothers-Anhängerinnen, wer zum Konzert das T-Shirt mit dem einzigen Bandmitglied, dem man die inzestiöse Herkunft nicht so stark ansieht, tragen darf.

Immerhin ist es so, dass es durchaus Belege dafür gibt, Zurechnungsfähigkeit mit Geschlechtszugehörigkeit zu verknüpfen, betrachtet man die Vakuui, die unter den piepsigen Anweisungen ihrer Königinmutter, einer dauergrinsenden Werbeplattform, seit Neuestem im vierten Jahr Woche um Woche unter Beweis stellen, dass sie alles, was sie vom Leben wissen, von Gülcan Kaharanci gelernt haben:



Anziehsachen vorführen, schön sein, Klappe halten: They give women a bad name.
Ja, ich weiß, dieses Blogpost hätte auch das Wort zum Sonntag der von dir geschätzten Odda Gebine Hölzle-Stäblein sein können. Zwecks Erheiterung zum Thema "Frauenverachtung, unterschwellig, Männer sind scheiße, etc." empfehle ich die großartigen blogs http://www.whywomenhatemen.blogspot.com/ sowie http://psychoticlettersfrommen.blogspot.com/ : Unterhaltsam UND Argumentation für die Frauenquote allerorten. Internet, I love u more than Nagellack.

Es winkt
deine eine

Donnerstag, 19. Februar 2009

Krise als Chance

Beste Eine,
die Wirtschaftskrise erreicht die Medien und eine Schreckensnachricht jagt die nächste: Condé Nast stellt die deutsche Vanity Fair ein, die WAZ-Gruppe möchte die Soester Redaktion der Westfalenpost schließen und Eva Herman steht vor ihrem TV-Comeback! Laut Branchendienst Bunte hat sie bereits mit einem großen Privatsender Testaufnahmen durchgeführt; es kann sich also nur noch um Monate handeln, bis wir Miss Autobahn 1933 als Nachfolgerin von Marge Schreinemakers bei 9live begrüßen dürfen. "Wir suchen Aufenthaltsorte guter Frauen mit H - na los, rufen sie an, das ist doch wirklich total einfach. Wen haben wir in der Leitung?" Das wird ein Spaß.
Darüber hinaus möchte ich die Gelegenheit nutzen, den bisher größten Erfolg unserer Wort-Guerilla zu promoten, von der Du vermutlich noch gar nicht wusstest, dass es sie gibt und Du aktiv daran beteiligt bist.
Ich verstehen darunter das schamlose Einbringen bestimmter, von mir verehrter Ausdrücke in den täglichen Sprach- und Schreibgebrauch, in der Hoffnung, sie populär zu machen. Im Rahmen dieser Aktion sehe ich es als eine Art Triumpf, ein auch vor Dir sehr protegiertes Wort auf dem Titel des Spiegels wiederzufinden:



Bei fortschreitendem Erfolg können wir uns in Kürze auf folgende Fortsetzungen freuen:







Es ist wie Bingo-Spielen, nur mit Worten. Also perfekt. Meint:
Deine Andere

Dienstag, 10. Februar 2009

lunchbox millionaires

Beste Andere,
Ich möchte kein Salz in die Wunde streuen, die dein derzeitiger Wochentagsaufenthaltsort, die Schlafsiedlung für eine der Autofabriken Hitlers´, ist, wenn ich dir vom Prominentensichtungserlebnis des heutigen Tages berichte. Sicher, Kate Winslet ist in der Stadt und vorhin hat Demi Moore Bilder vom Brandenburger Tor, die sie aus der Suite vom Adlon gemacht hat, getwittert. Das alles verblasst jedoch gegen das einmalige Erlebnis, in der überfüllten OSI-Cafeteria in Dahlem ein fadenscheiniges Champignongericht neben älteren Herrschaften einzunehmen, die sich auf den zweiten Blick als ehemalige ZDF-Moderatoren entpuppen:


Dank den investigativen Nachfragen eines Dozenten, mit dem ich mir einst ein Schreimatch über die Legitimität von Rundfunkgebühren gegönnt hatte und den ich längst pensioniert geglaubt hatte- Gott weiß, er wäre dafür alt genug (und das meine ich wörtlich: Sie sind einst zusammen zur Schule gegangen, zusammen mit Elisabeth Noelle-Neumann und Johannes Heesters)- weiß ich nun, wie die Pläne der nächsten Zeit in Eserland sind:
"Morgen geh ich zum Arzt."
Fair enough, Ruprecht.
"Und Anfang März, aber das war jetzt schon gar nicht mehr Teil deiner Frage, da fahr ich dann mit der gesamten Familie nach Lond Island." . So ist es richtig: Spekulationen über körperlichen Verfall direkt mit der Dokumentation des immer noch sehr kosmopolitischen Jet Set Lebens übertünchen bzw. mittels BEIDEM eine Aura von Mysteriösität erzeugen, so ähnlich wie ...Claudia Cardinale oder so.
Wie das so ist bei Männern, die irgendwann begannen die Lüge, sie wären unverzichtbar für die Weiterexistenz der Welt, zu glauben, kamen bald die Fantasieprojekte kommender Zeit auf den Tisch: "Ich mach bald was mit dem Schröder...zur Wahl...über ihn und mit ihm." Hier zeigte sich, dass Herr Eser irgendwie noch nicht auf den Kalender geguckt hat seit 2005, der Spitzenkandidat der SPD ist dem Gerd in Gestus und Duktus zwar ähnlich (wie ich letzte Woche persönlich erfahren durfte), heißt aber Frank-Walter Steinmeier.
Der mir bekannte Dozent, dessen öffentlich-rechtliche Integrität man inzwischen übrigens auch für Imagefilmchen buchen kann (womit er in Professionalität nur noch mit Troy McClure mitkommt) witterte professionelle Morgenluft und begann nach der atmosphärisch sehr stimmigen Anekdote von einem Hund, der ihn mal ans Bein gepinkelt hatte, ein altes Projekt zu pitchen:
"Damals wollte ich was machen mit dem Engholm...Politiker mal ganz privat. Also, man müsste die in ihren Hobbies zeigen...beim Segeln oder so. Mit Engholm wollte ich nach London fahren und Pfeifen und Tabak anschauen." Ich kam nicht dazu, näher über diese großartige Idee nachzudenken (Angela Merkel beim Bikinikauf? Heide Simonis sonntags auf dem Boxhagener Platz?) denn die Runde wurde unterbrochen von einer Institutsmitarbeiterin, die ich sehr schätze, seitdem sie auf meine Auskunft, der Fahrstuhl käme nicht da er erst aus dem Keller gefahren käme, meinte "Wer macht denn sowas? Diese Schweine!". Ihr Beitrag zur Konversation bestand in einer Beschwerde über Oskar Lafontaine, der sein Privatleben ihrer Meinung nach ungebührlich in der BUNTEn auszubreiten pflegt. Allgemeine Zustimmung von den Männern, der Dozent, in einem letzten Versuch, Ruprecht Eser von seiner Scharfsinnigkeit und dem Reiz, mit ihm "dieses Projekt" zu verwirklichen meint: "Da soll doch Klaus Staeck mal ein Plakat draus machen: Ein Bild von dieser Villa von Lafontaine und drunter steht "Krieg den Palästen."." Ja, dieser Out-of-business-Lunch war geprägt von Verbitterung, Neid und Schizophrenie:
Der Politiker, der sich beim Pfeifenkauf filmen lässt ist in jener Welt offenbar glaubwürdiger als der, der sich ein großes Haus kauft, aus dem heraus er nach seinem Rücktritt Schnaps an wartende Journalisten verteilt. Du ahnst es: Dies ist nicht meine Welt. In meiner Welt, die auch deine ist, geht Veronika Ferres mit einem international gesuchten Antiquitätendieb aus:












Das Superweib und der finanzoptimierende Kunstkenner: Das sind Paarungen, die ich niemals bei ihren Hobbies gefilmt sehen lassen möchte.
Eine Champignonpfanne würd ich aber schon mit ihnen essen. Und wenn es nur ist, um mal zu erzählen wie ich noch niemals von einem Hund angepinkelt worden bin. NOCH nicht wohlgemerkt, wie du weißt, weile ich morgen ein paar Tage in der uns suspekten Hauptstadt von Stoibers own country, in dem jemand wie Seehofer als Obama-Äquivalent gehandelt wird.
Ich rechne mit körperlichen Übergriffen aufgrund meiner offensiv zur Schau getragenen Verachtung für eine Stadt, die Uli Hoeneß auf dem Balkon ihres Rathauses und Giulia Siegel toleriert zumal der beste Grund, die Stadt zu mögen seiner antiquierten Telekommunikation zum Opfer fiel.
Drück mir die Daumen für das Vermeiden etwaiger U-Bahnschlägereien.
es winkt
deine eine

Donnerstag, 5. Februar 2009

ich schwöre, ich wär so gerne wieder frisör...

Beste Eine,
ich habe gute Neuigkeiten: Wir müssen nicht bis zum nächsten Dschungelcamp warten, um endlich Wolfgang Lippert wiederzusehen! So war zumindest mein erster Gedanke, als ich heute las, dass Vox eine neue Castingshow plant, in der Friseure in schönen Disziplinen wie Harrschnitt mit der Heckenschere oder Blondieren mit verbundenen Augen gegeneinander antreten. Denn in der Jury sitzt neben Udo "Ich färbte einst der untergetauchten Ulrike Meinhof die Haare, ohne es zu merken" Walz und Sandy "Boris-Ex" Mayer-Wölden: Wolfgang Lippert. Sofort kamen bei mir die schönsten Erinnerungen an die frühen 90er hoch, als Lippi als "Wetten, dass..."-Moderator antrat, wo er, als nichts mehr ging, schamlos mit der Einführung der Kinderwette zu punkten versuchte. Wozu er sich randomly Hannelore Kohl ins Boot holte, wie dieses Bild beweist:



Vielleicht hätte er doch auf Tiere setzten sollen, wie es andere Kollegen taten, als die Quote nicht mehr zu stimmen begann...



Aber was hat dieser Mann mit Haaren zu tun? Womit ich zur schlimmen Pointe komme, die vermutlich nur für mich überraschend ist, da Du sicherlich als alte München-Verachterin längst wusstest, dass es dort zwar keine kleinen Geschäfte, aber einen Friseur mit Namen Wolfgang Lippert gibt, der offensichtlich nichts mit dem "Tausendsassa der Unterhaltungs-Branche" (Promo) zu tun hat. Zum Beweis:
Lippi-Erna Lippert:



Udo Walz-Lippert:



Ja, ich bin entsetzt und enttäuscht und hoffe sehr, dass es immerhin keinen zweiten Stefan Effenberg gibt, sondern das Original in der deutschen Version von "Beat the Star" antritt. Schließlich möchte ich nicht darauf verzichten müssen, wie Claudia in Ed Hardy im Publikum sitzt und das Publikum beschimpft. Falls sie nicht gerade bei Vox um einen Job als Praktikantin bei ihrem Lieblingslabel kämpft. Lasset den Fernsehfrühling beginnen!
Deine Andere

Samstag, 31. Januar 2009

Unterstellungen und Gemecker, as usual.

Liebe Andere,
Spätestens, seit Roger Schawinskis Sat1- Memoiren weiß man, dass der Sender eigentlich von Ottfried Fischers Ehefrau beherrscht wurde sowie Lisa Plenske und deren Real-Leben Abneigung gegen den zugegebenermaßen etwas zerstört wirkenden David Seidel. Against all odds schaffte der Schweizer es, den Sender laut eigener Aussage um das 3426 zilliardenfache (mit Zahlen war ich noch nie gut) im Wert zu steigern bevor Haim Saban lieber wieder mit den Power Rangers spielen wollte. Ich halte es übrigens für nicht unwahrscheinlich, dass Roger und Haim, der sich bei seinem Kurzzeitvergnügen im deutschen Fernsehmarkt wohl nur für "Kommissar Rex" begeistern konnte, sich einst beim Friseur kennengelernt hatten:







Ich glaube inzwischen, dass es spezielle Vorschriften gibt für männliche Medienschaffende, ab einer gewissen Einkommenshöhe zwingend den wet look zu tragen. Oder ist es anders herum so, dass generell Haargel the secret ingredient of success ist? Wenn es so ist, was hat Wallstreet damit zu zun und wird es im Zuge der Bankenkrise in einen rapiden Umsatzeinbruch der Pomadenindustrie münden?




Es wäre ein klassischer Fall für den knallharten Analysten und Gesellschaftstherapeuten Kai D. diesem Zusammenhang auf den Grund zu gehen, er steckt aber leider selbst zu tief drin UND hat das Problem, dass ihm jemand seine Visitenkartenberufsbezeichnung gestohlen hat.





Ja, er veranlasst diesbzgl. telefonisch eine Schmierkampagne gegen Dr. Tobias Fünke. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, bevor meine Gedanken abschweiften (schwiffen?) zu den Zusammenhängen von Haaren und Macht, war die Tatsache, dass Sat1 an die goldenen Quotenzeiten von "Verliebt in Berlin" mit dem neuen Jeannette Biedermann-Vehikel "Anna und die Liebe" anknüpfen möchte. Wir hatten an dieser Stelle schon das Reyclen von Alexander Klaws und Matthieu Carriére beklagt, heute jedoch musste ich feststellen, dass diese Serie vollends zu einer Resterampe des deutschen Fernsehens geworden ist, schließlich entdeckte ich dort Anni von Germanys next Topmodel, die einst bei The Next Uri Geller ihren toten Vater in einem Raben reinkarniert fand sowie Broti von Broti und Pacek, einer weiteren Erfolgsgeschichte der Schawinskizeit.
Es ist ein bißchen so wie beim kürzlichen Mitarbeiterstreik, als aus Mangel an aktuellen Programm Sat 1 sein Magazin wiederholte, in der Hoffnung, niemand würde einem tagesaktuellen Programm anmerken, dass es 6 Monate alt ist: Alter Wein in alten Schläuchen, oder so ähnlich.
Und was macht der smarte Roger während dieses kerfuffles? Er spielt Räuber und Gendarm, bzw. die moderne Version davon, UN-Flüchtlingslager, mit seinen Buddies in Davos:



Was Richard Branson kann, kann er schließlich schon lange. Bis auf den Fakt, dass er es nicht kann.

xoxo
tele-alt-ela-girl

UPDATE: Das mit dem Gel als Erfolgsrezept hatte ich schonmal. Für die Eigenplagiatisierung (hä?) entschuldige ich mich. Alternatives Thema wäre die große Dschungelshowreunion bei Oli Geissen gewesen, stark geprägt vom Realitätsverlust Peter B.s ("Ich bin in den Dschungel gegangen um zu entschlacken!") und Giulia S.´s ("Gundis, jetzt sag mal, dass wir uns auch oft sehr schön unterhalten haben und dass das leider nicht ausgestrahlt wurde... .") sowie von der übereinstimmenden Aussage aller Anwesenden, Giulia S. habe die Stimmung gerettet mit einem aus Wachs und Asche (?) selbstgeformten Backgammon-Spiel. Auch ein Schachspiel habe sie angefangen, konnte es dann aber wegen Rücken nicht zu Ende bauen. Irgendwie hätte ich sie eher für den "Risiko"-Typen gehalten oder Monopoly. Wenn sie ihre anspruchsvolle Tätigkeit als DJane nicht so beanspruchen würde, könnte sie dieses Steckenpferd direkt zu einem neuen Business ausbauen: Spielzeug aus Resten. Könnte sich gerade in Zeiten der Rezession bewähren. Back to basic, oder so: Bohnenwasserspritzpistole, Steinpuppe, etc. Ich denk mal drüber nach, vielleicht kann ich ihr da was unterbreiten demnächst in MUC.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Barfuß oder Lackschuh

Beste Eine,

wie Du weißt, bin ich eigentlich großer Freund des Dwdl-Magazins, da es über all die schönen Medienthemen berichtet, die mich interessieren, ohne mich mit mehr Vorstandswechseln zu belästigen, als die Lokalpresse oder andere es für nötig erachten. Doch gestern fehlte es mir ein wenig an politischer Korrektheit, als sie über die Streiks bei Sat 1 berichteten, dessen Mitarbeiter berechtigter Weise weder entlassen werden noch nach München ziehen wollen, was jedoch auf das gleiche hinausliefe: Schließlich dürfte eine Hartz 4-Standardwohnung in Berlin in etwa die gleiche Größe haben wie die Wellblechcontainer hinter dem P1, die man in Bayern für Wohnraum hält.
However - normalerweise bietet Dwdl neben seinen Artikeln nützliche Links an, was im Idealfall so aussieht:



Soll heißen: Leser, die sich für die Umwidmung der Wok-WM in eine Dauerwerbesendung interessieren, interessierten sich auch für den Artikel über das Gerichtsverfahren, das Pro 7 dazu zwang, das Kind beim wahren Namen zu nennen.
Beim Sat 1-Bericht kam es aber offensichtlich zu zynischen Verstrickungen. Denn wer sich für die Streiks bei Sat 1 interessiert....


... sollte vorsichtshalber gleich mal bei der Dwdl-Jobbörse vorbeischauen. Reality hurts.
Dazu kommt, dass die Welt seit dieser Woche wieder um einen grenzdebilen Staatsmann ärmer ist:



Was den Unterhaltungswert angeht werde ich den W-Schorsch vermissen. Sagt übertrieben wehmütig mit einem Schuh winkend:
Deine Andere

Donnerstag, 15. Januar 2009

His name was Peter, he was a showgirl

Beste Andere,

Was ich am Dschungelcamp am Meisten schätze, ist die Unfähigkeit ehemaliger Pornodarsteller und Berufstöchter, ihre maßlose Selbstüberschätzung samt Überschuldung zu vertuschen: So wird sich Peter Bond seit drei (armselig absolvierten) Dschungelprüfungen immer sicherer, dass das "Deutsche Volk" in ihn verliebt ist und ihn deswegen sehen dabei sehen will wie er sich sein Golden Ei (und auch das andere) auf einer Leine abquetscht. Es ist wohl das einzige Mal, dass ich das jemals sagen kann, aber ich glaube nun zu wissen, wie sich einst Maren Gilzer fühlte:




Ich weiß nicht, was ich besser finde: Die aufregenden Lieblingspumps mit den Initialen der Buchstabenfee, die wunderschöne Lampe , die selbst die schlimmste Rezession und/oder Währungsumstellung zum reinen Gemütlichkeitsfest werden lassen oder die joviale Kandidatenbetreuung Peter "Gecko" Bonds, der im Geiste noch immer eine Motivkrawatte trägt und seinen Ruin wahrscheinlich einer Fehlinvestition in Disney-Büro-Kleidung zu verdanken hat. Ich könnte mir vorstellen, dass er auch öfter mal so am Arbeitsplatz aufgetaucht ist:


Woher sollte er wissen, dass Hosen kein überflüssiger Tand sind bei seiner beruflichen Vergangenheit?



Besser könnte es ein Sir Anthony Hopkins auch nicht.





Nein, Peter, da wirst du keinen Stern finden. Zumindest keinen, der eine Mahlzeit im Dschungel wert wäre.


Die Kandidatenbetreuerin im Clip oben hat übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit dem zweiten Darling der Nation in Gestalt Giulia Siegels, zumindest, was die völlige Teilnahmslosigkeit und den Selbsthass beider Stimmen angeht.
Da ich quasi sehen kann, wie du unfreiwillig Gundis Zambos Lieblingsdessert ausprobierst (= Finger) um dich von diesen Bildern zu erholen, am Ende eine Hommage an die Frau, die insofern richtig mit Fantasiefiguren umgeht, als dass sie mit ihnen spricht und sie nicht auf Krawatten aufträgt und eine Definition von Arbeitsbeziehungen hat, die wiederum auch Peter B. gefallen würde:

Donnerstag, 8. Januar 2009

The Lion Sleeps Tonight

Liebe Eine,
anders, als es der Titel vermuten lässt, geht es hier nicht um Boygroups und das einzige Lied, das sie immer a capella anstimmen, um zu beweisen, dass sie nicht nur wie Detlef D. tanzen, sondern auch singen können, sondern das Fernsehhighlight des Jahres. Wenn man denn den Frauke Ludowig-Sprech bemühen möchte. Das RTL-Dschungelcamp bezieht wieder seine Hängematten!
Um peinliche, sonst nur vom Promi-Dinner bekannte Nachfragen, woher man diesen Prominenten denn bitte kennen solle, zu vermeiden, habe ich einmal mehr intensiv recherchiert und diese schönen Fakten zusammengetragen:
Beginnen wir mit Giulia Siegel, die meines Wissens nach weder Model noch Moderatorin, sondern Ex-Frau ist. Bekannt wurde sie einem breiteren Publikum, als sie sich bei RTL Exklusiv die Augenlieder liften ließ. Außerdem bewies sie mit ihrer eigenen Single "Dance", dass sie musikalisch in einer Liga mit Naddel mithalten kann - hier ein kleiner Einblick in ihre Morgenroutine, die wir sicherlich auch im Dschungel mitverfolgen dürfen:



Eine ähnlich steile Karriere hat Michael Meziani bereits hinter sich, der es schaffte, sowohl bei Verbotene Liebe als auch Marienhof mitzuspielen und mit einem Playmate verheiratet zu sein. Hier sehen wir ihn auf einem Bild mit dem hässlichsten Soapie der Welt: Charlie aus Marienhof.



Vermutlich wird im Vertrag des Herrn Meziani stehen, dass er sehr viel unbekleidet durch den Dschungel laufen muss.
Des weiteren darf ein Friseur aus Jena mit dem schönen Namen Nico Schwanz mitspielen, der einst durch seinen Namen und den Titel "Model of the World" auffiel. Vor sechs Jahren. Nachdem es ihm auf der Pro7-Alm 2004 schon nicht gelang, seinen Bekanntheitsgrad zu erweitern, versucht er es jetzt mit dem Essen von Straussengenitalien. Das Jenaer Friseurbusiness muss ein unbefriedigendes sein.
Am meisten freue ich mich jedoch auf Lorielle London. Dass Lorenzo aus der 2. Staffel DSDS mittlerweile als Frau aktiv ist, weiß jeder,;warum sie aber von Lory Glory zu Lorielle umbenannt werden musste, erklärt dieser RTL-Telekolleg:



Wer seinen Namen an eine Backgroundsängerin von DJ Bobo verloren hat, dem kann sicherlich auch das Jagen nach Sternen, um Reis essen zu dürfen, nichts anhaben.
Darüber hinaus vertreten sind Ex-Frau Mausi Lugner, Ex-Moderatorin Gundis Zámbó, Ex-Moderator Peter Bond, Ex-Truppenbetreuerin Ingrid von Bergen, Ex-Mörder Günther Kaufmann und Ex-Eisläufer Norbert Schramm.
Fraglich bleibt, ob es dieser Besetzung in Ermangelung eines Ex-Schlagerstars gelingt, die letzte Staffel, und das, was davon übrigblieb, zu toppen. Aus vielen schönen Anekdoten möchte ich nur an diese erinnern:



Wurde Eike Haargel Immel nicht nach der Rückkehr aus dem Camp eine Affaire mit Mausi angedichtet? Der Kreis könnte sich schließen, und es könnte ein Wiedersehen mit den Stars der vorangegangenen Staffel geben, wünscht sich:
Deine Andere

Donnerstag, 1. Januar 2009

You say goodbye, I say hello

Liebe Andere,
Stell dir bitte vor, dass ich unterernährt sowohl von Lebensmitteln als auch -inhalt die Privatsphäre mehr oder weniger Prominenter ausschlachte, wobei mein Lebensziel darin besteht, die glänzendsten Haare der gesamten Clownsschule, die sich RTL nennt, zu besitzen, stell dir also bitte vor, ich sei Frauke Ludowig. Sie würde folgendes sagen: Es war DIE Nachricht der vergangenen Woche. *dramatische Pause, eine Sekunde zu früh in Kamera 2 dreh*: Die mächtigste Frau Deutschlands kocht für den mächtigsten Mann Deutschlands, dann brechen sie mit vollen Bäuchen in Brandenburgs Badegewässer ein um die Hausmannskost in uckermärkischer Idylle abzutrainieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass bei dieser Gelegenheit die Feinheiten der jeweiligen Weihnachts-und Neujahrsansprachen abgekaspert werden. So ist wahrscheinlich die Internet-Diaspora rund um das Ferienhaus der Kanzlerin und die daraus resultierende Unfähigkeit, online zu pokern und/oder mit Thomas Steg zu skypen Auslöser ihres dringlichsten Weihnachtswunsches nach flächendeckenden Breitbandanschlüssen, was ich durchaus nachvollziehbar und sympathisch finde angesichts der Tatsache, dass mich mein fluktuierendes DSL seit vier Stunden in etwa jenen Status versetzt:



Einzig die Aussicht auf eine neue Folge meines geliebten Lobotomie-Vehikels "Das Traumschiff" im ZDF heute abend besänftigt mich etwas. Was gibt es Schöneres, als verkatert dem immer gleichen Schauspielensemble aus abgehalfterten Knallchargen der deutschen Boulevardbühnen dabei zuzusehen, wie sie in völlig hanebüchenen Szenarien overacten um sich das Geld für ein weiteres Lifting zu verdienen.




Ja, das waren 10 Minuten deines Lebens, die dir niemand zurückgeben wird. Ich weiß nicht, was ich mehr schätze: Den Fakt, dass die drei Hauptdarsteller kombiniert älter sind als Pangea oder das Ausmaß an Unwahrscheinlichkeiten, mit denen die Zuschauer für dumm verkauft wird: So drehte sich beispielsweise in der letzten Folge (Zweiter Weihnachtsfeiertag 2008, man fuhr nach Vietnam, wobei Kapitän Paulsen mit seinen 76 Jahren mal locker auf einem Speedboot das Schiff erreichte, nicht ohne sich zuvor nicht näher bezeichnete Dschungelbewohner Untertan zu machen) einer der zwei hirntötenden Handlungsstränge um ein Wiedersehen der Chefstewardess Beatrice mit drei Schulfreundinnen.









Mal davon abgesehen, dass die letzte im Bund (und der Mann neben ihr wahrscheinlich auch) lockere 10 Jahre älter aussieht als die Damen, mit denen sie laut Drehbuch ihr Abitur gemacht hat, sprach sie auch wie ein Falcoimitator, der Mozartkugeln herstellt, Freud zitiert und dabei hofft, dass niemand an Hitler denkt: Ja, sie sprach mit österreichischem Dialekt. Das heißt, das Traumschiff wollte uns glauben machen, dass sie aufgrund einer Lernschwäche sooft sitzen blieb bis sie mit den anderen Mädchen in eine Klasse kam und nebenbei ihr Leben lang einen Dialekt sprach, den es in ihrer Heimatstadt überhaupt nicht gab. Diese etwas exzentrischen Implikationen für einen Teenager verdienen meine, deine, unser aller Würdigung.

Auf dass das Traumschiff dir den ersten Abend in der stellvertrenden-Regierungssprecher-Schmiede-Job-Stadt versüßt,

deine Heideline Eine