Sicherlich wunderst du dich, warum ich so lange nicht geschrieben habe. Ist es, weil in der "Welt der Prominenten" (O-Ton Constanze Rick) nichts berichtenswertes passiert ist oder wurde ich von Außerirdischen entführt und wochenlang gezwungen, Demokratie und Popcorn auf ihren Planeten einzuführen (in dieser Reihenfolge)? Die Antwort liegt auf der Hand sieht man sich dieses wundervolle Bild an, was die gefühlte Ereignisdichte der letzten Zeit auf einen Nenner bringt:

In anderen Neuigkeiten erklärt sich die sträfliche Schreibabstinenz auch ein wenig aus unserer schamlosen Medienstalkingreise zur Jahresversammlung der selbstgerechten Schreiberlinge, ich meine, zum netzwerk recherche nach Hamburg. Noch immer bereue ich, dass wir den Verkleidungskurs mit Günther Wallraff verpasst haben, die einstündige Livebewunderung des heißen Alexander Osang machte dies aber wett:

Momentan versuche ich mich noch zu entscheiden, welches mein Lieblingsmoment war an jenem Wochenende auf dem kasernenartigen NDR-Gelände, das mich persönlich vor allem mit den großzügigen Cafeteriaöffnungszeiten überzeugte:
1. Die Entdeckung, das sich unser Hotel optimal zu einer möglichen Recherche zum Thema "Nutten, Sportwetten und besoffene Eckenrumsteher" anbot, 2. Deine Frage kurz nach der Ankunft bei einem unhanseatischen und köstlichen Köstritzer aus der Flasche auf einem Trafokasten an der Binnenalster: "Na, hasten dir so vorgestellt, den goldenen Westen?" 3. Die Entdeckung, dass die schlechtgekleideteste Frau am Platz eine Kommilitonin war, die offensichtlich dachte, das Motto der Veranstaltung sei "Komm als dein Lieblingsmuppet!" und entsprechend in einem entzückenden Ensemble aus rosa Oberteil, grau-rosa Rucksack (wie man ihn sonst von 7. Klässlern kennt und zwar die Sorte 7.Klässler, die die Pause mit dem Kopf am Boden verbringen) und schlechter Blondierung auftauchte. Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie Alexander Osang stalkte während unsereins dies hilflos über die in der Lobby aufgestellten Flachbildfernseher verfolgen musste da wir uns den 45. Kaffee des Tages einflößten um nicht an der gepflegten Langeweile der Veranstaltung und dem hotelbedingten Schlafenztug zu scheitern. 4. Der Höhepunkt öffentlich-rechtlicher Selbstinszenierung: Der feierliche Einmarsch des NDR-Intendanten Lutz Marmor in den Konferenzsaal zu einer scheppernden Version von "Die Gedanken sind frei", dargebracht vom Damenorchester Salomé, die es irgendwie witzig fanden morgens um 9 in Paillettenkostümen Blasmusik zu machen und durch ein Megaphon zu singen.


Es pfeift und hasst Blasmusik: Die Eine
2 Kommentare:
Das Motto war doch "Komm als Dein Lieblinsmuppet!" Warum sonst hätte ich mich die ganze Zeit so (http://youtube.com/watch?v=2cEPydnb0Ns) verhalten?
Ja, ich wollte nichts sagen, aber das mit den Haaren war doch recht auffällig.
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