Dienstag, 28. April 2009

the monthly snark

Liebe Andere,
Ich weiß, du und die anderthalb Leser des Blogs fragen sich, warum das Updaten solange dauert. Ich kann mich nur mit der zeitintensiven Recherche neuer fun activities in Form bizarrer Veranstaltungen mit Menschen, die prominent sind fürs prominent sein bzw. die man ausschließlich aus dem Tagesprogramm des Privatfernsehens kennt, entschuldigen. Dabei stieß ich zum Einen auf den Juwel namens Victress Day und Ja, ich musste beim Titel auch an Opfer denken, wobei das durchaus zu dem Bild passt, das die Veranstalter jenes Ereignisses von seiner avisierten Zielgruppe (= Frauen) haben: Wie sonst ist ein Programm zu erklären, das sich u.a. mit der richtigen Farbauswahl des Businessoutfits beschäftigt. Richtig, denn wenn es etwas gibt, was Frauen im Berufsleben brauchen, dann ist es das Beharren darauf, das möglicher Erfolg einzig ans Aussehen gekoppelt ist. Mit anderen Worten: Niedlich ist key, entsprechend auch die Wahl des Fotos des einstigen Schirmherren:







Ja, das ist der damals noch nicht gefärbte Michael Glos bzw. er im Jahr 1982.



Auch mit der Wahl der Referenten z.B. zum Thema "Einfluss der Medien auf den gesellschaftlichen Wandel" beweist man die Unabhängigkeit von Plausibilitätsansprüchen jedweder Art, siehe diese von mir hervorragend erstellte Kommentierung in Form von Textfeldern auf einem Screenshot:





So sehr ich Frau Schüler dafür verehre, dass sie La Ferres zum Tanz des Fahrstuhls abwärts bewegte (den der neben ihr stehende Maschmeyer irgendwie peinlich berührt beobachtete), so wenig glaube ich, dass sie substantiell mehr zum Thema beitragen kann als "Prominente brauchen mich und ich brauche sie.". Aber ich könnte mich irren, sie hat schließlich auch das großartige Institut besucht, dem du bereits einen Abschluss abgerungen hast und das auch ich bald zu berauben gedenke. Welch erhebendes Gefühl mal in den gleichen Asbestverseuchten Seminarräumen gesessen und dabei von den gleichen verbitterten alten Männern nichts über Journalismus gelernt zu haben wie eine Sat1-Promiexpertin.
Falls gegen alle Wahrscheinlichkeiten dein Arbeitgeber jenes Fest der bizarren Beratungen aus der 3. Reihe nicht als Weiterbildung anerkennt, sollten wir uns auf Qualifizierung an der Freizeitfront konzentrieren:



Ich baue auf deine fehlerfreie, glockenklare Darbietung des Pony-Lieds.
xoxo
deine dalli

Freitag, 3. April 2009

Meanwhile Back At The Ranch

Beste Eine,
ich muss mich entschuldigen: Wochenlang habe ich den Betrieb hier aufgehalten, was das Schlimmste ist, wenn man in einer Twitter-schnellen Welt lebt, wie wir es tun. Vermutlich haben unsere drei Leser mittlerweile schon das Vorbeisurfen aufgeben. Aber das Leben außerhalb des geliebten Netzes hat meine Blogger-Aktivitäten gemeinst sabotiert.
Doch was habe ich während meiner erzwungenen Medienabstinenz wirklich verpasst?
Gut, Harald Schmidt ist seinen zwergenhaften Mario-Barthesken Kompagnon los, der nun zu Sat 1 geht, allein aus dem Grund, weil das der einzige Sender ist, dessen Programm noch schlechter ist als seine Witzchen. Wirklich verwunderlich ist daran nur die Tatsache, dass so ziemlich jedes Medium eine Geschichte daraus machen musste.
Auch schön ist die Erkenntnis, dass man sich in der deutschen Presse nicht ganz einig ist, wie viel Geld die G20 denn nun zur Rettung der Welt zur Verfügung stellen, und in welcher Währung man weltweit bezahlt: Euro oder Dollar.





Wobei der hier angenommene Wechselkurs noch nicht einmal dem real existierenden entspricht, was in diesen Größenordnungen eventuell relevant sein könnte.
Aber sonst? Frau Maischberger sucht sich endlich Freunde in ihrer Altersklasse, Zeitungen sterben und alte Medien haben Angst vor neuen Medien und outen sich durch unqualifizierte Berichterstattung. Über Letzteres könnte ich mich stundenlang aufregen, wenn ich nicht wüsste, dass das Mittlere es irgendwann an meiner Stelle bestrafen wird, wenn mit Ersteren die letzten Zeitungsleser einfach ausgestorben sind.
Du siehst, ganz habe ich den Anschluss noch nicht verpasst. Falls doch: Keep me posted.
Deine Andere