Freitag, 3. April 2009

Meanwhile Back At The Ranch

Beste Eine,
ich muss mich entschuldigen: Wochenlang habe ich den Betrieb hier aufgehalten, was das Schlimmste ist, wenn man in einer Twitter-schnellen Welt lebt, wie wir es tun. Vermutlich haben unsere drei Leser mittlerweile schon das Vorbeisurfen aufgeben. Aber das Leben außerhalb des geliebten Netzes hat meine Blogger-Aktivitäten gemeinst sabotiert.
Doch was habe ich während meiner erzwungenen Medienabstinenz wirklich verpasst?
Gut, Harald Schmidt ist seinen zwergenhaften Mario-Barthesken Kompagnon los, der nun zu Sat 1 geht, allein aus dem Grund, weil das der einzige Sender ist, dessen Programm noch schlechter ist als seine Witzchen. Wirklich verwunderlich ist daran nur die Tatsache, dass so ziemlich jedes Medium eine Geschichte daraus machen musste.
Auch schön ist die Erkenntnis, dass man sich in der deutschen Presse nicht ganz einig ist, wie viel Geld die G20 denn nun zur Rettung der Welt zur Verfügung stellen, und in welcher Währung man weltweit bezahlt: Euro oder Dollar.





Wobei der hier angenommene Wechselkurs noch nicht einmal dem real existierenden entspricht, was in diesen Größenordnungen eventuell relevant sein könnte.
Aber sonst? Frau Maischberger sucht sich endlich Freunde in ihrer Altersklasse, Zeitungen sterben und alte Medien haben Angst vor neuen Medien und outen sich durch unqualifizierte Berichterstattung. Über Letzteres könnte ich mich stundenlang aufregen, wenn ich nicht wüsste, dass das Mittlere es irgendwann an meiner Stelle bestrafen wird, wenn mit Ersteren die letzten Zeitungsleser einfach ausgestorben sind.
Du siehst, ganz habe ich den Anschluss noch nicht verpasst. Falls doch: Keep me posted.
Deine Andere

3 Kommentare:

die eine hat gesagt…

Sehr gute Wochenzusammenfassung. Meine Skepsis angesichts der großkotzigen ARD Ankündigung, Schmidt zum deutschen Jon Stewart aufbauen zu wollen, hat sich gestern etwas gemildert, zu schön war es, wie der gute Harald seinen nunmehr Ex-Sidekick abservierte. Dass es dazu nicht mehr als semi-hartnäckigen Nachfragen bedurfte, illustriert die Unsouveränität dieses westfälische Bürstenverkäufers, die er einst zum ersten Mal in der Sendung des Mannes unter Beweis stellte, der, wie ich aus Live-Berichten der Mitbewohnerin weiß, wohl auch durch absolute Unfähigkeit zum Konter und Egomanie glänzt. Und der uns einst Jeans zum kecken bunten Sakko brachte. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Meiser_(Moderator)
Roger Schawinski, übernehmen Sie.

die andere hat gesagt…

Ich muss zugeben, dass für mich die letzte so ziemlich die einzige Folge war, in der ich die Herren Schmidt und Pocher gemeinsam wirken sah. Du weißt, nur damals bei Sat1 war es noch gut, als er sich eine Folge lang eine Schildpattbrille anpassen ließ.

die eine hat gesagt…

Nein, nein, er läuft zu alter Stärke auf. Obwohl ihm der Spaß daran, Werbezeiten zu verbrennen, sicherlich abhanden gekommen ist im Öffentlich-Rechtlichen Bauchgepinsel, das stimmt schon. Trotzdem. Die kunstvolle Publikums- und Pocher-Rejection seinerseits stimmt mich hoffnungsfroh.