Freitag, 29. Februar 2008

Völker, hört das Virale.

Okay, Andere,
Go ahead and hate me, das macht mir gar nichts, schließlich habe ich noch meine Freunde Kühlschrank, Spätimarkt, TV und Laptop auf deren uneingeschränkten support ich mich verlassen kann (abgesehen davon, dass der Rechner kürzlich mit blauem Bildschirm und Maschinengewehr-Knattern den Dienst quittierte). Gut, ich werde wahrscheinlich mal 2 Wochen auf meinem Bett verrotten bevor die stets erkältete und damit wahrnehmunsbehinderte Mitbewohnerin mein Ableben bemerkt, aber dafür habe ich immer alle korrigiert und erhalte einen Rechtschreibeorden von Gott. Oder dem Teufel. Oder Mohammed. Oder Xenu. Ja nachdem, wer Recht hatte im weltanschaulichen Jenseits-Host-Contest, an dem ja im Grunde genommen nur die Kommunisten nicht teilnehmen können (Nazis haben doch Walhalla oder so? Oder Hoyerswerda? Man weiß es nicht.) weil sie nur daran glauben, dass das Kapital zerschlagen werden muss und Geld unnützer Tand ist. Das kann man albern finden oder weltfremd oder auch nur utopisch, man kann es aber auch krank finden. Oder konkret: Die Linkspartei mit einem Virus gleichsetzen, der sich immer mehr in den Westen Deutschlands ausbreitet, so geschehen bei Hobbyhistoriker und Womanizer Günther Oettinger auf einer Landtagssitzung gestern. Für mich ließ dieser erfrischend bösartige Vergleich nur einen Schluss zu: Wenn die Linke ein Virus ist, dann ist der Osten sowas wie das Afrika Deutschlands: Flächendeckend infiziert ohne Hoffnung auf Heilung in naher Zukunft. Dies wiederum erzwingt förmlich die Forderung nach einem Live8 Konzert für die vielen Infizierten, was uns zu der Schirmherrenfrage bringt. Ich wäre sehr für die personifizierte Unterdurchschnittlichkeit namens Pur bzw. den Rudolf Scharping- Spezi Hartmut Engler, könnte mir aber auch Peter Maffay in der Rolle des unbequemen Mahners vorstellen. Auch die Puhdys müssten auftreten als Beispiel für eine erfolgreiche Integration therapierter Ex-Virusbefallener. In der Liga würde auch Carmen Nebel spielen, die den Spaß ja moderieren könnte. Die Puhdys und sie wären dann das, was Youss N´dour für Live8 war. Damit hätte wohl keiner der an diesem Vergleich beteiligten Künstler gerechnet. Stattfinden müsste das Ganze zeitgleich in Köln, München, Hannover, Stuttgart und vielleicht Berlin, dem Johannesburg Deutschlands: Eigentlich nur in den Randbezirken infiziert, ansonsten aber tip top Oettingerkompatibel. Bleibt eigentlich nur noch die Frage nach dem Titel dieses Hammerprojekts: "Lose the Linke!" oder ähnliches könnte ich mir vorstellen. Es würde natürlich auch um Schuldenerlass und Spenden gehen.
Jetzt wirst du sicherlich einwenden, dass ich dir diesen unglaublich scharfsinnigen Geistesblitz bereits gestern umrissen habe als du dich so sehr in deinem neuen Job als Anklicker bei zoomer.de gelangweilt hast, dass du mich zwangst, eine Spaßidentität zum Kommentieren der dort veröffentlichten Nachrichten anzulegen. Du hast Recht. Aber ich sagte bereits, dass ich 2 Elektrogeräte zu meinem engsten Freundeskreis zähle. Was erwartest du an sonstigen Neuigkeiten? Ich bin froh über jeden halbwegs eigenständigen Gedankengang, deswegen muss ich den dann melken bis zum bitteren Ende, das hiermit erreicht wurde.

Achso: Solange die Linke solche Typen zu ihren Landesvorsitzenden macht, sind die, glaube ich, nicht mehrheitsfähig:

The devil in disguise, maybe?

Dienstag, 26. Februar 2008

Shame on you, Mr Bush

Nix liebe Eine,
ich hasse Dich! Wie kannst Du nur meine orthographischen Fehltritte so prominent ausschlachten? Nachdem ich sie natürlich absichtlich in der Kommentarsektion versteckt hatte? Und zumal ich in dieser Hinsicht eh schon für's Leben ruiniert bin, seitdem meine Eltern mich als Legasthenikerin brandmarkten, nachdem ich in der zweiten Klasse gewagt hatte, ein Diktat nur mit drei abzuschließen? Und warum hast Du bei der Gelegenheit nicht auch noch darauf hingewiesen, dass ich Cate Blachett nur als Blanchet verkauft habe, weil ich nach intensiver Beweisphotorecherche keine Lust mehr hatte, auch diesen Nachnamen zu ergooglen? Boah nee, so ein Kameradenschwein hätte ich in Dir nicht vermutet, echt nicht.
Womit nicht mehr viel zu sagen bliebe, außer, dass sogar RTL bei Punkt 12 schon die Pleite des Ex-Ex-No-Angels Nadja als PR-Strategie enttarnte: In dieser Woche erscheint die neue Single, mit der sich die Engel, wie es immer so schön heißt, um die Teilnahme am Eurovision Song Contest bewerben. Und wenn schon RTL was merkt bleibt da nicht mehr viel hinzuzufügen und Peter Zwegat kann beruhigt in Berlin bleiben.
MannMannMann. Ja, das markiert das Rechtschreibprogramm, aber ich sehe es als künsterlische Freiheit an, es trotzdem so zu schreiben. Und werde jetzt versuchen, den Abend noch zu retten, indem ich mich darüber freue, zwar rechtschreibschwach, aber dennoch nicht so zu sein wie das Pärchen in dieser Folge der von mir verehrten Doku-Soap "Unsere erste gemeinsame Wohnung". Nein, die beiden wohnen nicht nur in einem Vorort von Hannover und teilen das gemeinsame Hobby Inlineskaten, sie sammeln auch noch Parfümfläschchen in Setzkästen (Sie) bzw. Sportsonnenbrillen (Er, und seine Sammlung umfasst unfassbare sieben Exemplare, die alle aussehen wie für 3 Euro auf dem Polenmarkt erstanden) und überraschen sich in der gemeinsamen Wohnung gegenseitig damit, die eigentlich gehasste Sammlung des jeweils anderen besonders schön inszeniert zu platzieren. Zusätzlich bohren sie ohne Dübel , stopfen Löcher mit Zeitungspapier statt mit Moltofill und dekorieren ihr Wohnzimmer mit einem Rennrad. 23 Minuten rtl-now, die ich jedem nur empfehlen kann, jedoch nicht zur Imitation.
Als alternative Heilmethode könnte ich jedoch auch folgenden Tipp befolgen:



Schwere Entscheidung...
die Andere

What the world needs now is a good haircut.

Liebe Andere,
Gut, das kann schon mal passieren, dass man "Imitation" falsch schreibt, vor allem, wenn man,wie du monatelang in der kuscheligen gelben Heimat der Industriespionage und der Produktpiraterie gelebt hat: Ich vermute nicht du selbst, sondern dein chinesischer Nachbau führte die Feder bei diesem läppischen orthographischen Fauxpas, dem ich hier so arschclownmäßig einen ganzen Absatz widme.
Deine Doppelgänger-Betrachtungen kann ich aus vollem Herzen stützen, allerdings finde ich es bemerkenswert, dass, was bezüglich der Verzauselung des Looks mittels Haarwachsenlassens für Richard Gere optischer decline ist, für Martenstein eine eindeutige Verbesserung seines Looks darstellt:


Kurze Haare, Fielmann: Guter Richard




Lange Haare, Fielmann: Schlechter Richard




Kurze Haare, Brillendiscounter: Schlechter Harald






Lange Haare, Richard Geres Optiker: Guter Harald.




Mindboggling, right? Ähnlich entsetzt wie nach dieser Beobachtung war ich, als ich feststellen musste, dass die ansonsten von mir geschätzte Charlotte Roche momentan auf jeder zweiten website als kontroverses Feministeninterview-Material herhält, nachzulesen u.a. hier, hier und hier. Gut, sie hat eine Familie zu ernähren und ein Buch namens "Feuchtgebiete" zu promoten und wahrscheinlich macht es ihr auch großen Spaß, ihre Zufriedenheit mit ihrem Körper der Welt mitzuteilen. Vielleicht macht es der Welt aber nicht so großen Spaß, darüber zu lesen, Frau Roche.

A propos Welt (Eine Überleitung, die selbst Delling aufschreien lassen würde): Jene hat etwas gemeinsam mit der Bundesrepublik Deutschland: Beide schreiben erstmals seit langem wieder schwarze Zahlen. Die eisernen Sanierungsladies Friede Springer und Angela Merkel sind sich also nicht nur in Haartracht einig, sie teilen auch den Sparzwang, was die Haarpracht vielleicht erst in der Art und Weise möglich macht, wie sie uns helmartig anstrahlt bei den Ladies:


So, das nächste Mal müssen wir uns dringend über Nadja Benaissas Pleite unterhalten. Where´s the daylight in her eyes?
xoxo,
die Eine

Montag, 25. Februar 2008

Doppeltes Lottchen reloaded

Liebe Eine,
da verbringt man mal ein Wochenende jenseits des Computerbildschirms, und schon hat man die wichtigsten Dinge verpasst: Die Top-15 für die erste DSDS-Liveshow stehen fest, RTL begleitet Willi Herren beim Drogenentzug und spricht mit Dschungelkönig Rossi über eine eigene Show, dementiert aber Gerüchte um ein Engagement Baba Herzsprungs, und Tilda Swinton demonstriert in einen Sack gewandet bei den Oscars gegen die derzeitige Modepolitik von H&M, bekannt unter den Namen Schwangerschafts-Look-alike. Womit wir bei dem Thema wären, dem ich mich heute zu widmen beschlossen habe, nämlich dem Doppelgängermotiv in der Prominentenwelt.
Auslöser war meine Erkenntnis beim Sehen des Films "I'm not there", dass nicht nur Cate Blanchet aussehen kann wie Bob Dylan, sondern auch Richard Gere:


wie Harald Martenstein:
Natürlich stützt sich hier einmal mehr meine These, dass man sich selbst mit Hilfe von Brille, Bart und langen Haaren bis zur Unkenntlichkeit gestalten kann. Was mich bis heute vermuten lässt, dass sowohl Saddam Hussein als auch Osama bin Laden niemals real existiert haben, sondern von wechselnden Schauspielern aus dem Umkreis der CIA entsprechend ausstaffiert dargestellt wurden. Dennoch ist eine gewissen Ähnlichkeit nicht abzusprechen, finde ich. Die sich noch eklatanter nur im Doppelgänger-Wettstreit um Raoul Castro zeigt:

Als ich Fidels Bruder (ja, er wurde als Bruder von Fidel angekündigt, denn im Kommunismus sind ja alle gleich und per Du) heute in der Tagesschau erblickte, dachte ich zunächst an diesen sympatischen Zeitgenossen:


Aber da war wohl die Brille Mutter des Ähnlichkeitsgedanken, denn Kopf und Bart stammen eindeutig von diesem Ekel namens Alfred:

Womit wir zum fulminanten Finale kommen, in dem Johnny Depp aussieht wie Johnny Depp, jedoch 17 Jahre und eine Umbenennung von Edward mit den Scherenhänden in Sweeney Todd dazwischenliegen:

Wen das interessiert? Hallo, die komplette Oscar-Berichterstattung basiert darauf, wer wem ähnlich sah, da wird man das hier doch auch mal loswerden düfen.
Voller Freude, dass Walter Plasberg an dieser Stelle eben nicht hart und fair nachfragt, schüttelt irgendwie verwundert über sich selbst den Kopf: die Andere.

Freitag, 22. Februar 2008

still ill

Liebe Andere,
Eigentlich ideale Vorrausetzungen fürs Bloggen, wenn man, wie ich seit nunmehr einer Woche sämtliches soziales Leben der widerlich hartnäckigen Erkältung opfert, den einzigen face-to-face-Kontakt des Tages mit einer Apothekerin hat und somit ungeniert sinnlos den Großteil des Tages vor Internet und TV verbringen kann. Blöd ist dann nur, wenn, die Hauptthemen dieses Blogs angehende: Medien, Prominente, Lebenshilfe durch Alkohol, nichts relevantes vor sich geht in der Welt. Na gut, zwei Dinge sind mir heute aufgefallen:
1. Frank Plasbergs Ex- Frau Angela Maas darf jetzt das etwas betuliche WDR Lady-Magazin FrauTV moderieren, nachdem Lisa Ortgies ja die neue Alice Schwarzer wird, zumindest in puncto Emma- Chefredaktion. À propos Hildegard Plasberg ("Frank" ist einfach kein Name für diese opportune Krawallschachtel): Hier mal der direkte Vergleich von Erst- und Zweitfrau:



starter wife




Nachfolgemodell

Ich bin der Meinung, Lutz- Inge Plasberg hat sich nicht zwingend verbessert, im Gegenteil. Das Nachfolgemodell ist mir schon immer so sauer aufgestoßen im ARD-Morgenmagazin: Ich schiebe das auf ihre verhältnismäßig langen Zähne. Außerdem läuft sie Marathon, was ihrer Pferdeähnlichkeit nicht unbedingt Abbruch tut.
Außerdem habe ich heute bemerkt, dass "Klaus" der beliebteste Name der VW-Korruptionsaffäre ist: Die Kläuse Gebauer und Volkert stehen gegen einen Peter (Hartz) und einen Helmuth (Schuster). Mit dieser Information kann jetzt jeder anfangen, was er möchte.
In gelangweiltem Selbstmitleid schnieft
die Eine
UPDATE: Wer dachte, dass "Daniel, der Zauberer" eine schlechte Idee war, wird begeistert sein, zu hören, dass man in Madrid noch bessere Entertainment- Ideen hat: Dort wurde jüngst das große, glitzernde "Anne Frank- Musical" aufgeführt. Ich frage mich, wie das aussieht... Steptanz im Kleiderschrank?

Donnerstag, 21. Februar 2008

Ick löse uff: Der Zwerg reinigt die Kittel

Liebe Eine,
womit beginnen? Außer mit dem Versuch, Susan Sontag-Zitate mit Lenin zu kontern? Mit Herrn Martensteins Toaster hast Du die Medien-Messlatte wahrlich hoch platziert, und was bleibt mir übrig als eben diese mit der schockierenden Nachricht zu reißen, dass Dieter Bohlens Mutter 10.000 Euro beim DSDS-Gewinnspiel gewonnen hat? Zu lösen galt es die schwierige Frage, ob der Recall in Paris oder Berlin stattfindet, und da Herr Bohlen keinen Mitarbeitervertrag mit RTL hat, sind seine Familienmitglieder nicht, wie sonst üblich, von der Teilnahme ausgeschlossen. So steht es zumindest bei Spiegel Online. Jetzt darf sich Mama Edith auf eine baldige Überweisung freuen, was ich ein bisschen unfair finde, da Verona das Geld zur Zeit sicher besser gebrauchen könnte.
Ansonsten möchte ich es nach Deiner Medienanalyse mal wieder ein wenig menscheln lassen in diesem kleinen Blog und aus meinem Leben als Hartz-Deluxe-Empfängerin berichten, anderen auch bekannt als Nando4. Wie Du ja bereits angekündigt hast, werde ich in Zukunft regelmäßig bezahlt aus der offensichtlich großen Kasse, die der Holtzbrinck-Verlag für zoomer.de aufgemacht hat. Leider muss ich jedoch richtigstellen, dass ich vermutlich weniger schreiben als User-Kommentare lesen darf, denn glorreicher Weise habe ich über ein halbes Jahr nach Studienende einen Studentenjob abgegriffen. Wer sich also in Zukunft nachts um vier dazu berufen fühlt, Fiona mit sexistischen Bemerkungen zu dissen, bekommt es mit mir zu tun. Auch wenn ich es wirklich nicht verstehe, wie man sich lediglich mit sechs Jahren aktiven Fußballens als Sportkommentatorin qualifizieren kann? Ich esse doch auch schon seit 25 Jahren und bin dennoch kein Koch.
Aber ich wollte ja aus meinem Alltag (Arbeitsbeginn ist erst in noch nicht näher definierter Zukunft) berichten, den ich mit der Aussicht auf Einkommen heute endlich zum seit Wochen geplanten Handykauf nutzte. Diejenigen, die ich mit Klagen über den krepierenden Akku des alten Modells regelmäßig belästigte, können also aufatmen: The king has left the building. Nach vier Jahren trenne ich mich somit offiziell von Siemens A52, das Neue ist ein Sony-Ericsson-Klapphandy und wunderwunderschön. Natürlich war das mein Auswahlkriterium, anything wrong with that?
Weitere Highlights aus dem Leben einer Unbeschäftigten: Im Schwimmbad war die gesamte Klasse 4b anwesend, mit Ausnahme von Caesar (Ja, das sagte die Lehrerin, "Fehlt noch jemand außer Caesar?"); lasset uns hoffen, dass Brutus aus der Parallelklasse nichts damit zu tun hat. Auf dem Weg zum Handykauf traf ich im Hof den kleinen Jungen, der bei uns das Treppenhaus putzt; er hielt mir die Tür auf, vermutlich in der Hoffnung, ich brächte die Kinderarbeit endlich mal zur Anzeige. Beim alltäglichen Blogcheck stellte ich fest, dass Perez Hilton bei den Brit Awards eine Hello-Kitty-Badekappe trug,während Gary Barlow zum gleichen Anlass wieder einfach nur heiß aussah. Verlinke ich das jetzt? Nein, das guckt sich doch wieder keiner an und gutaussehende Männer können dem Blog wahrlich nicht schaden:


Darüber hinaus schrieb ich drei eMails und kochte mir abwechselnd ca. 50 Tassen Tee und Kaffee, und jetzt sollte ich wirklich aufhören, bevor der arbeitende Teil der Leser mich lyncht und alle anderen sich fragen, warum ich solche tagtäglichen Beschäftigungen eigentlich bemerkenswert finde. Schließlich sind Semesterferien.
Es verbleibt in dem Wissen, wann Schluss sein muss: Deine Andere.
PS: Wer zur Hölle ist Gordon Gatrell? Und warum musst Du meine Bildungslücken in Sachen Privatfernsehen immer so prominent offenlegen?

Mittwoch, 20. Februar 2008

Internet fressen Leben auf

Liebe Andere,
Das Frivole seriös zu beschreiben und das Seriöse frivol: Das hat Susan Sontag übers Bloggen gesagt. Nein, hat sie natürlich nicht. Aber die Times zitiert das heute so ähnlich in einem Artikel über unser aller Klatschgaylord Perez Hilton und ich fand das irgendwie angebracht für den von mir angestrebten, doch etwas abrupten Themenwechsel von Cliff Huxtable und seiner Familie (obwohl mich die Kommentarschlacht diesbzgl. ja geradezu von den Socken gehauen hat- und ich möchte erneut betonen, dass ich schon beim Lesen des Titels deines letzten Posts den Namen "Gordon Gatrell" verträumt vor mich hin sprach...es geht nichts über eine verlorene Jugend vor dem TV) zu einer charmanten kleinen Vlog- Schlacht zwischen der dunklen und der hellen, man möchte sagen erleuchteten Seite des deutschen Kulturjournalismus. Es treten gegeneinander an der cholerische, absurd selbstverliebte und erst kürzlich als Kulturredakteur des Spiegels geschasste Matthias Matussek, der seit Oktober 2006 eine Art Kulturratgeber-Videoblog auf der von mir irgendwie ob seines Erfolgs missachteten Spiegel Online-Ausgabe betreibt. Außerdem schreibt er Bücher darüber, wie großartig Deutschland ist, so toll, dass uns die anderen gern haben könnten. Um es mit Andy Pipkins unsterblichen Worten zu sagen: Yeah, I know. Jedenfalls ist dieses Vlog so wie der ganze Typ: Irgendwie schal. Auch, aber nicht nur wegen seiner engen Beziehung zu Goldkettchen, Hosenträgern und Hellmuth Karasek kann ich ihn nicht leiden.
Wie glänzten also meine Augen als ich entdeckte, dass ausgerechnet mein heimlicher Kolumnistenschwarm (Axel Hacke ist eindeutig an diesen Kühlschrank verloren, der fällt raus) Harald Martenstein die saturierte Aufgeblasenheit des Herrn Matussek gar meisterlich zu parodieren versteht. :"Lesen Sie mal wieder ein gutes Buch, warum nicht dieses, ich habe es geschrieben." Alleine wegen des Endes sollte man sich das dringend ansehen.
Ich möchte übrigens vorbeugend Vorwürfe ob der immensen Linkzahl, die du mit deinem kaputten Alice unmöglich bewältigen kannst, aufs Schärfste von mir weisen. Du bist jederzeit herzlich eingeladen, im Büro des Grauens vorbeizukommen und die Sachen auf Firmenkosten auszuchecken. Mach ich ja schließlich auch. Manchmal.
Ach so, am Ende nochmal herzlichen Glückwunsch fürs bezahlte Holtzbrinckschreiben und die dringende Bitte, bei der nächsten zoomer.de Weihnachtsfeier (die hoffentlich überhaupt stattfindet, siehe Topmodel Fionas Fußball- Vlog an dortiger Stelle, der den Laden und seine angestrengte Jugendlichkeit schnell zum Verhängnis werden könnte) Harald M. vorgestellt zu werden. Ich möchte mal den blauen Toaster aus seiner Wohnküche in echt sehen! Wobei: Vielleicht wird ihm der Toaster das, was Hacke der Bosch einst war?
Verwundert und die Schminkmurmel jetzt auf Dieter Bohlens Gedisse vorbereitend winkt
die Eine

Dienstag, 19. Februar 2008

Dad, dieses Hemd

Liebe Eine,
vielen Dank für Dein Motivationstraining, aber leider war ich ein sehr niedliches Kind, sodass ich mich vermutlich im Team Olivia wiederfände. Wenn man mich überhaupt in Zusammenhang mit meinem früheren Selbst setzte, denn damals hatte ich blonde Locken und keine Zähne. Außerdem muss ich leider einwenden, dass meine pädagogischen Eltern mich im zarten Alter von 5 Jahren auch auf dem ZDF keine Serien sehen ließen, sodass ich Die Bill Cosby Show ähnlich wie die damals auch noch öffentlich-rechtlichen Alf, Baywatch und Simpsons nur gemeinsam mit meiner großen Schwester heimlich gucken konnte. Was nahezu unmöglich war, da der Fernseher im Arbeitszimmer stand, in dem meine Eltern als Lehrer entgegen anderslautender Gerüchte die meiste Zeit des Nachmittags verbachten. Dennoch erinnere ich mich an eine Folge, in der der Satz "Dad, dieses Hemd" eine entscheidende Rolle spielte. Leider weiß ich ihn heute nicht mehr in den Kontext zu setzen, aber meine Schwester und ich brüllten uns jahrelang beim Schlafanzugwechsel damit an: "Dad, dieses Hemd!" Ich glaube, es war kariert.
In späteren Jahren, als alle guten Serien zu den Privaten gewechselt hatten, aber lange bevor die Privaten ihren Müll in Form von JBK, Jörg Pilawa und Bruce bei den Öffentlichen entsorgten, verlor ich dann meine Jugend nicht wie alle anderen an AkteX, sondern die 19:25Uhr-Serien des ZDF: Alles begann an einem Dienstag Abend mit Unser Lehrer Dr. Specht, was auch heute aufgrund der modischen Sünden der 90er noch lustig anzusehen ist. Es folgten Freunde fürs Leben mit dem immer betrunkenen Walter Leibrecht sowie Daniel Hohlbein, der als einzige Person außer mir auch immer einen Fahrradhelm tragen musste. Ebenfalls mit von der Partie Dr. Junginger, dessen klavierspielende Verlobte mit ihrem Wave-Geklimper übelst nervte, sowie Bernd Rogge, der nach einem dramatischen Autounfall durch Bernd Herzsprung ersetzt wurde, womit meine Liebe zu der Serie endete. Unvergessen bleibt allerdings der Vorspann, in dem unsere Freunde dynamisch durch die Dünen joggen:



Nach diesem Ärzte-Erfolg versuchte es das ZDF noch mit Sascha Hehn als Frauenarzt Dr. Markus Mertin, der mich aber ebenso wie Samt und Seide nur kurzfristig beigeisterte. Dafür gab es dann aber den Affen Charlie, der in diesem Blog ja schon eine gewisse Öffentlichkeit fand, zu meinen Zeiten aber noch bei einer Familie Martin wohnte, deren rothaarige Tochter in jeder Staffel von einer mit jedem Mal hässlicher werdenderen anderen Schauspielerin verkörpert wurde. Den Tod von Herrn Martin habe ich noch aktiv mitverfolgt, bei einem Wiedersehen mit Charlie anlässlich des Gastauftritts von Harald Schmid musste ich feststellen, dass mittlerweile wohl auch den Rest der Familie der Serientod ereilt hat. Vermutlich hat die Quote nicht gestimmt.
Soweit von meiner Jugend im Tal der Kabelanschlusslosen; ich denke, jetzt wird vielen einiges klar geworden sein.
Beste Grüße von der Anderen

Montag, 18. Februar 2008

Nevada Tan heißen jetzt übrigens Panik und haben uns beim BuVisCo genervt.

Liebe Andere,
Nachdem mich zahlreiche (=0) Mails mit ungestümen Fragen nach Fotobeweisen ob der Prominentenbeobachtungen in meinem letzten Post erreichten, hier nach qualvollem zweiten Ansehen der Anne Will Show (die auch "Anne Will sieht zu wie sich 4 ältere Herren produzieren."), das zum Glück fast forward im Internet geschehen konnte, die schrecklichen Wahrheiten:



Nackenspoiler UND zurückweichender Haaransatz sind eine fatale Kombination.




Elderly statesman? I don´t think so! Man beachte, wie er Haare und Krawatte aufeinander abgestimmt hat.



Ohne dramatisieren zu wollen, kann ich wohl mit Fug und Recht sagen, dass wir beide trotz unserer hervorragenden Leistungen in puncto Prominentenwissen, Internetaffinität und Autoritätsgedisse momentan einen Durchhänger haben, der sich in "How low can you go?"- Faktoren vielleicht messen kann mit Dschungelkönig Rossis Dauerhunger im Camp oder dem Freitagmorgen von Klaus Zumwinkel. Ich möchte also nun versuchen, hier ein Beispiel einzuführen für den Fakt, dass sich manches in der Zukunft bessern kann und ich nutze hierfür eine neben meinen Eltern entscheidende Erziehungsinstanz: Die Bill Cosby Show, die von 1987 bis 1990 auf dem ZDF unter dem schönen Titel "Bill Cosbys Familienbande" lief, so dass du glücklicherweise mal nicht wutentbrannt die Faust schütteln und deine Familie ob ihrer Privatfernsehen-Abstinenz geißeln musst (obwohl man das immer tun kann und soll).
Also: Wir erinnern uns doch wohl alle noch daran, dass Rudy zwar anfangs ganz possierlich war, später jedoch so aussah:



Deswegen wurde der Niedlichkeitsfaktor fortan durch folgendes, im Deutschen penetrant piepsig synchronisiertes neues Kleinkind besetzt (glaubwürdig eingeführt als Denises Stieftocher):



Fair Game. Auch wenn es etwas extrem ist, schon mit 12 unter Alterdiskriminierung zu leiden
Jedenfalls: 12 Jahre später sieht die Sache so aus (und Ja, ich bin mir sicher, Rudy hatte die eine oder andere OP...so what? Wer in jungen Jahren von einem Mann in lächerlichen Pullovern derart geschasst wurde, muss sich wohl nicht für einen Nose Job rechtfertigen, oder?):

In your face, Raven Simone!


Der Mittelscheitel tut der kleinen Olivia hier keinen Gefallen.

Zwingendes Fazit: Manchmal muss man nur 12 Jahre warten und sein Geld in ein neues Gesicht sowie eine Essstörung investieren damit es einem besser geht.


xx
die Eine

Fisch sucht Richterin

Verehrte Eine,
zum Thema Tackern und Wasserleitungsbenutzung kann ich, die Jahre ihres Lebens an einen Schuster verlor, nur müde lächeln. Es ist mir immer noch unerklärlich, wie ich das morgens um sechs einsetzende Schleifen von Absätzen direkt unterhalb meines Kopfkissens so stoisch zu ertragen wusste - heute hake ich es unter "Jugend trainiert für Celine" ab.
Bei meiner immer wiederkehrenden Suche nach Arbeit stieß ich heute auf dieses Schmankerl, das zur Zeit durch die Weiten der digitalen Jobbörsen geistert. Ich frage mich, welcher Jurastudent gerne 1. bei Richterin Barbara Salesch ein Praktikum absolvieren möchte, da er sich im Anschluss vermutlich nie wieder in einem realen Gerichtssaal sehen lassen kann, sowie 2. an der Möglichkeit interessiert ist, als Laien-Schauspieler einen Proleten zu verkörpern, der seine Freundin verprügelt und um ihr Erbe gebracht hat. Aber es werden ja auch immer Mediziner gesucht, die nach ihrem unendlichen Studium Journalist werden möchten, was wohl vergleichbare Wahrscheinlichkeiten aufweist. Wie dem auch sei, wer jemanden kennt, der sein Leben als Praktikant einer der "erfolgreichsten Formate im deutschen Fernsehen" (Kategorie Echo für DJ Ötzi und BSC für Subway to Sally) runieren möchte kann ihn nun an Rechtsanwalt Stefan Gerhard Morbach verweisen - ach hieße er doch nur Orang-Utan-Klaus. Bei meinem Versuch, ein Bild dieser juristischen Koriphäe zu ergooglen, erlangte ich übrigens folgendes Ergebnis:

Apotheke, alle tot, auch Frau Fisch. Was gäbe es da hinzuzufügen?
Die Andere

Sonntag, 17. Februar 2008

Akopalüze now.

Liebe Andere,
Wie gerne hätte ich Fernseher im Computer (und ich weiß, dass das geht, ich kann u. will mir nur nicht vorstellen, wie), dann hätte ich Screenshots und damit Zeugnisse folgender bemerkenswerter Tatsachen wiedergeben können:
1. Utz Claasen trägt Nackenspoiler.
2. Michael Glos hat die Poly Re-Nature Packung vergessen und ähnelt jetzt mit silbergrauem Haupthaar Matlock.
3. Dirk Niebel sieht immer aus als würde er gleich anfangen zu weinen.
All dies beobachtete ich bei Anne Will, deren Lebensabschnittsgefährtin Miriam Meckel ich am Wochenende wiederrum in gleich 2 TV- Sendungen beim Promoten eines Buches über schlechte Manieren erblickte bevor ich stets schnell wegschaltete. Deshalb bin ich mir ehrlich gesagt auch des Buchgegenstands unsicher, traue der Powerpaarhälfte aber ein solch heißes Eisen durchaus zu. Ach so, ich wollte sagen, dass Anne Will laut Stern total launisch ist und ausflippt wenn man auch nur in der Nähe ihres Büros tackert. Dies wurde berichtetet im Zusammenhang mit der Kündigung ihrer Redaktionsleiterin, die zugunsten des Mannes, der gerne der Plasberg des rbb wäre, gefeuert wurde. Ich sage mal: Als Journalistenschulendozent sitzt er da jetzt auf dem richtigen Stuhl des selbstgerechten, aber knallharten Nachhakens.
Die Tackergeschichte finde ich ob ihrer Irrationalität sehr charmant, stimmte sie, ich würde das erste Mal so etwas wie Sympathie für die enervierend kontrollierte Frau Will spüren. Das würde sie auch ansatzweise in den Bösartigkeitsolymp der zur Lady mutierten Madonna katapultieren, deren Schlaf die Benutzung der Wasserleitungen im Haus unmöglich macht.
Die Fotos von den 2 Affen für Charlie haben mein erkältetes Herz erwärmt und ich möchte nicht ohne ein Zitat aus dieser meiner Lieblings- ZDF- Serie enden:
"Aber Charlie!"
Kopfschmerzgeplagt aber wenigstens von der Mitbewohnerin nicht mit Celine Dion konfrontiert grüßt
die Eine

Hier ist Berlin. Das Zweite Deutsche Fernsehen präsentiert: Den Affen Charlie (u.a.)

Liebe Eine,
ich war wohl etwas voreilig, bereits im vergangenen Post zu behaupten, Alice hätte mein Leben ruiniert, denn damals wusste ich ja noch gar nicht, was die Frau noch so drauf hat. Etwa ein ganzes Wochenende einfach die Arbeit zu verweigern, sodass der Mitbewohner im Viertelstundentakt bei der kostenpflichtigen Hotline anrufen muss, die ihm völlig schockiert nur noch den Wechsel empfiehlt. Von heute an dauert es nur noch etwa vier Wochen, bis wir in die ausgebreiteten Arme von Arcor zurückkehren dürfen; mal sehen, wie lange Alice mich jetzt hier schreiben lässt.
Womit ich zunächst auf Deine steile These zurückkommen möchte, zu deren Überprüfung ich Folgendes aus dem Netz gefischt habe:


Frisur und Brille lassen eindeutig Parallelen erkennen, die aber auch dem Altherrencharme der beiden geschuldet sein könnten. Darüber hinaus weilt Harald hier aber als Penner und Stargast Unseres Charlie in Berlin, während Herr Zumwinkel eher Schäfchen in Liechtenstein betreut. Und erinnert Harald nicht vielmehr hieran:


Ähnelt Klaus Zumwinkel somit Forrest Gump? Wir bleiben dran an der Geschichte.
In other news begann mein Wochenende großartig, da abseits vom nicht funktionierenden Internet, mit einem Ausflug zum Bahlsen Fabrikverkauf, wo der Mitbewohner und ich gefühlte zwanzig Kilogramm Schokoladen-Keks-Waren in Markenqualität erwarben. Darunter 1,5 Kilo fehlproduzierte Pickup mit nur einem Keks bei gleicher Schokoladenmenge, was by the way viel besser schmeckt als die richtige Variante. Gemeinsam mit den Schokostäbchen, Erdnüssen, Weingummi, Erdnusskeksen, Schokoplätzchen... konnten wir uns somit ein ausgewogenes Buffet auf dem Couchtisch aufbauen, als wir abends den Echo verfolgten. Und was soll ich sagen, ich kann einfach nicht glauben, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Subway to Sally den Bundesvision Song Contest gewinnt, sondern auch DJ Ötzi zwei Echos. Und sich der von mir ansonsten verehrte Moritz Bleibtreu bei dem Versuch zu rappen komplett vor Bushido blamiert. Wer es nicht gesehen hat:


(An dieser Stelle möchte ich die Vorwürfe zurückweisen, ich versuchte, mit dem Einfügen von Bildern und Videos meine Posts künstlich zu verlängern bzw. durch Einsatz interaktiver Elemente meine Technikskills zu beweisen. Es geschieht lediglich, weil es geht, also Alice mich lässt. q.e.d.)
Ich mag allerdings, wie Moritz sich während der Dankesrede wie ein Bewährungshelfer hinter Bushido platziert. Darüber hinaus bemerkenswert waren die Preise für Rolf Zuckowski, die lebende Weihnachtsbäckerei, sowie Dieter Thomas Heck, der leider nicht "Es wird Mitternach, John" performte, aber auch im Gegensatz zu seinem 70. Geburtstag keine Herzattacke erlitt. Dafür habe ich noch einmal recherchiert, und wie immer hat mein sinnloses Wissen mich nicht getäuscht und anno 1983 ist DTH tatsächlich nach einer verlorenen Wette bei damals-noch-mit-Frank Elstner-Wetten-daß-noch-mit-ß 800 km von Bexbach an der Saar nach Berlin zur Funkausstellung geradelt. Wobei er den kompletten Weg durch die DDR aufgrund einer fehlenden Durchfahrtsgenehmigung mit aufgebocktem Rad auf der Ladefläche eines Lkw zurücklegen musste. Davon gibt es leider keine Bilder im Netz, womit wir zum Ende der heutigen Folge kommen. Ich danke auch den Zuschauern in Österreich und der Schweiz für ihre Aufmerksamkeit und hoffe, sie bald wieder begrüßen zu können in ihrem: ZDF.
(Während nun Biggi Schrowange mit Schulterpolstern auf der Bildfläche erscheint und die folgenden Sendungen ansagt verbleibt, fading) die Andere
PS: Meinst Du, es ist unhöflich, dem Mitbewohner über dieses öffentliche Forum mitzuteilen, dass ich es sehr wohl und sehr gut in meinem Zimmer höre, wenn er Celine beim Singen begleitet?

Donnerstag, 14. Februar 2008

Ein strukturschwaches Gebiet liegt in mir und vor meiner Tür.

Liebe Andere,
Nachdem ich längere Zeit von Begegnungen der dritten Art mit creepy Mit-Hauptstadt-bewohnern verschont worden war, war es heute mal wieder soweit: Beim Warten auf die sich wie immer verspätende M6 näherte sich ein glatzköpfiger Mittvierziger, dessen schäbiger Lederblouson mich eigentlich schon auf 35 Meter hätte misstrauisch machen müssen. Da ich aber an just jender Haltestelle schon ganzen italienischen Reisegruppen (meist falsche) Auskünfte gegeben hatte und dachte, der Herr wolle nur mal die Uhrzeit wissen, lockerte ich hilfsbereit die Kopfhörer, aus denen in Bahnhofsdurchsagelautstärke Kate Nash tönte, und lieh ihm mein nichtsahnendes Ohr. Was soll ich sagen, der Mann fragte mehr oder weniger nach dem Sinn des Lebens ("Und was soll das eigentlich alles hier? Lohnt sich das noch?"). Auch erwähnte er, dass bald mal "abgerechnet" werden müsse, wobei er die internationale Geste für "Geld" im weitesten Sinne (Reiben von Daumen an Zeigefinger) machte. Ich tat das einzig Richtige: Ich stöpselte die Ohrhörer wieder ein und starrte indigniert in die Ferne.
Und das nach einem Tag, an dem ich mich gefühlte 245mal mit Britta gefragt habe, ob das hier alles noch Boheme oder schon die Unterschicht ist, was ich hauptsächlich auf mein Beleidigtsein, weil ich nicht zu Jörg Pilawas Quiz-Show darf, nachdem ich mit dem Lehrling und unseren Ankündigungen, das zu gewinnende Geld in Celine Dion Konzerten und Reisen auf dem echten Traumschiff anzulegen so einen guten Lauf im Recall hatte, zurückführe. Es ist so, wie die Rock und Roll- Damen vermuten: "Das Geld ist platt und will auch platt geschmeichelt sein." Wahrscheinlich war es retrospektiv doch keine so gute Idee, den Castern anzukündigen, Jörg Pilawas Hintern an Gary B.´s gorgeous bum zu messen. Ach so, a propos seltsame Prominentensichtungen (Lenin im Kinderbettchen): Ist dir aufgefallen, dass der heute verhaftete Klaus Zumwinkel auf einigen Fotos eine gewisse Ähnlichkeit mit Harald Schmidt hat?






Ich könnte diese steile These (= Unisprech) jetzt noch mit einem Bild des von mir imaginierten Zwillings stützen, bin aber zu faul zum suchen und finden. Das alte Problem, also.

Bis nachher bei DJ Holzbank bzw. der, die eine kennt, die mit einem von Jennifer Rostock verwandt ist zum Anfeuern eben jener putzigen Postpunks.

xx

die Eine

Dienstag, 12. Februar 2008

Living next door to Alice

Liebe Eine,
mein Leben ist verwirkt. Als reichte es nicht, zur Zeit in einem Zimmer von der Größe einer Standard-Gefängniszelle zu residieren, muss ich diese seit einiger Zeit mit einem Miststück namens Alice teilen, die in der Vergangenheit vor allem durch knappe Bekleidung auffiel. Angeblich bietet sie kostengünstiges Internet, Telefon und sogar Fernsehen, aber in Echt frisst sie nur den Kühlschrank leer und verweigert tagtäglich ihre Arbeit. Womit sie sowohl meine vorgetäuschte Beschäftigung als Freiberuflerin boykottiert als auch gemeiner Weise verhindert, dass ich mich hemmungslos meiner Abhängigkeit zu rtl-now hingeben kann. Ohne sie hätte ich sicher längst alle Folgen der grandiosen Beratungsshow "Raus aus den Schulden" sehen können, die mich jedes Mal darüber freuen lässt, mir in jungen Jahren weder drei Kinder von unbekannten Vätern noch 200.000 Euro Schulden zugelegt zu haben - durch Bestellungen bei Versandhäusern und Handyrechnungen. So blieb zum Glück genug Geld, um Rossi per Wahlwiederholung zum Dschungelstar zu wählen.... not. Aber ich schweife vom Thema ab. Denn zum einen wollte ich erzählen, dass der Mitbewohner nach dem gefühlt tausensten Anruf bei Alice den Kundenbetreuer anschrie, er habe jetzt die Schnauze voll und daraufhin einen erneuten Wechsel des Telekommunikationsanbieters ins Auge fasst, und ich zum anderen aufgrund des Internetausfalls auf das herkömmliche Fernsehen als Freizeitunterhaltung zurückgreifen musste, wo ich Folgendes entdeckte:



Lenin lebt, und er scheut sich nicht, das im deutschen Fernsehen zu zeigen. Was auch immer im Moskauer Mausoleum lieg ist vermutlich nichts als eine billge Kopie; die hochwertige Ware wurde wie im Sozialismus üblich gewinnbringend in den Westen verschachert. Wo Lenin nun als werdender Vater bei "Mein Baby" ein Kinderbett zusammenbaut.
Findige Fernsehkenner werden nun vermutlich einwenden, diese RTL-Produktion hätte ich doch auch auf rtl-now... aber nein, so einen Scheiß gucke ich nun wirlich nicht, sowas entdeckt man nur im Vorbeizappen.
In der Hoffnung, dass Deine Unschlüssigkeit beim Friseurbesuch zwischen Britney Bitch und Haarpracht nicht in einer leninesken Frisur endete und voller Vorfreude auf einen blutigen Donnerstag grüßt
die Andere.

They eat dogs there, don´t they?

My dear ladyfriend,
Noch immer erfreue ich mich an der kippligen Stimme deiner Ex-Lehrkraft, die mich in ihren hysterischsten Momenten vermuten lässt, der Mann ist Britneys Schwester im Geiste (auch die Ehe mit einem im weitesten Sinn asiatischen Partner bei beiden legt diese Vermutung nah-überhaupt, vielleicht liegt es an diesen Neffen und Nichten Dschingis-Khans, dass die Kaukasier durchdrehen: China-Oel im Kaffee? Man weiß es nicht.). Jedenfalls schön zu sehen, dass man mit einer schlichten Erkältung die Sekundarstufe Zwei in der westfälischen Provinz genauso knüppelt wie es in Berlin nur ein Schlagstock auf dem Kopf der Pädagogen vermag.
So, ich schreibe wiedermal ganz schon verschwurbelt. Das tut mir leid, ich glaube, ich muss hier kompensieren was ich in 8stündigen stummen Tastendrückens auffe Arbeit verpasse wenn die intellektuell anspruchvollste Aufgabe darin besteht, Strg+ C nicht mit Strg+ V zu verwechseln, oder noch schlimmer: Mit Strg+ X. Das darf nicht sein, das gibt empörte Kontrollanrufe von den sich zuständig fühlenden shakern und movern, für die ja, wenn ich mich recht erinnere, einst die Vanity Fair Deutschland konzipiert worden war. Eine Zielgruppe, die nach Würfeln benannt ist: Wer hätte gedacht, dass Brettspiele heimlich die PR- Strategen dieses Landes beherrschen! Ich nehme an, es ist eine geheime Malefiz-Verschwörung im Gange oder Ähnliches.
Punkt 12 verhagelt mir gerade den Tag mit der Nachricht, dass Yvonne "Monchichi" Catterfeld jetzt Romy Schneider spielen darf. Aus Thüringer Rostbratwurst wird kein Filet Mignon, liebe Produzenten, und es ist schon ein Unterschied, ob man sich an GZSZ und Hallo, Robbie! verkauft und an Wayne Carpendale verschenkt oder von der Eislaufmutter zu "Sissi" geprügelt wird und anschließend Alain Delon flachlegt. Das Leben ist eine Schlampe und dann stirbt man, sagte schon Nas, einer dieser Künstler, die sprechen während im Hintergrund jemand an einem Plattenteller steht.
Ich überlege übrigens beim anstehenden Friseurbesuch meine zum Jahreswechsel gewählte Verkleidungshommage an Spritney bitch mit den Nachstellung der letztjährigen Schädelrasur der Guten fortzusetzen. Ich könnte auch gewisse Autos mit dem Regenschirm traktieren. Das klingt nach einem hervorragenden Plan für den V-day. Ich gehe davon aus, dass wir uns programmatisch zu "There will be blood" sehen am Donnerstag?
Kind regards,
die Eine

Samstag, 9. Februar 2008

Highschool Musical

Beste Eine,
ich mache mir Sorgen: Du weißt schon noch, was Du mir im Zusammenhang mit Eddingbemalung der Augen beigebracht hast? Für Außenstehende, Rex Gildo umrahmte sich einst die Augen mit Edding, bevor er aus dem Fenster seiner Wohnung sprang. Ich hoffe, Du planst nicht Ähnliches, sonst müsste ich meinen Weg zur Societylady kurz unterbrechen, um eine Ausbildung als Sprungtuchhalterin zu absolvieren.
Zur Vanity Fair möchte ich noch hinzufügen, dass deren wahre Kapitulation vor sich selbst meiner Meinung nach in der Beigabe der Dinner-for-One-DVD in der Silvesterausgabe bestand. Das bekommt man ja auch sonst so schwer zu sehen im deutschen Fernsehen an Silvester. Vermutlich ein letztes runinierendes Abschiedsgeschenk Ulfs an seinen Nachfolger aus der Glamourredaktion, der gerade dabei ist, aus der Edel-Gala ein weiteres Ok-Magazin zu machen. Auf der Internetseite kann man aktuell darüber abstimmen, ob Lindsey Lohan oder Brittany Murphy die fieseren Lippen hat, der Weg scheint vorgezeichnet. Aber was erwartet man von einer Redaktion, die sich so hasst, dass sie ihre Weihnachtsfeier in einem Kino bei einem Louis de Funès-Film verbringen muss?
In other news hatte ich heute ein erhellendes Gespräch mit meiner kleinen Schwester, die am Montag ihre Vorabiklausur in Deutsch zum Thema "Medienkritik" schreibt und mit dem Begriff web 2.0 nichts anzufangen wusste. Was daran liegen könnte, dass sie sich im Unterricht mit der Gefahr auseinandersetzten, die vom aufkommenden Medium Fernsehen auf die Printprodukte ausgeht, belegt durch Texte aus den 90ern. Das alles ließ mich an meine Schulzeit hinter den sieben Bergen denken, und was fand ich dann bei Youtube?



Im ersten Moment könnte man den Mann für Helge Schneider halten, aber es ist einfach mein alter Lateinlehrer, genannt Ferd. Meinen Sinn für Absurditäten verdanke ich wohl drei Jahre regelmäßiger Cäsar-Übersetzung in einem Raum mit diesem Herrn. Züchtigung war damals noch kein Thema, obwohl er schon einmal sehr erbost war, als er eine zertretene Pflaume am Klassenboden für "Ist das etwa Hundekot?! Freunde, Freunde! Hundekot!" hielt. Darüber hinaus wurde vermutet, dass seine philippinische Frau erst über einen Katalog den Weg in die westfälische Provinz gefunden hat; aber ich will das Thema hier mal nicht zu sehr vertiefen.
In diesem Sinne und voller Vorfreude auf einen schönen samstäglichen Fernsehabend, denn es kommt ja kein Wetten, dass...
die Andere.

Freitag, 8. Februar 2008

Whitney reimt sich nicht zufällig auf Britney.

Liebe Andere,
Nachdem ich heute deprimiert einen Großteil des Tages mit dem von den OK- Astrologen verordneten Überdenken meiner Berufspläne verbracht habe, hier die Alternativen zu "Societylady", mit denen ich mich anfreunden könnte:
1. Produkttesterin für Kajalstift (siehe der von mir begehrte Edding-Look Amy Winehousens)
2. Kraftfahrerin (Ja, diesen Beruf gibt es, erst kürzlich hörte ich, wie eine 21jährige sich als solche bezeichnen ließ und zwar um mit solch exotischen Job abseits des Tafeltanzes zum Quiz mit Jörg Pilawa eingeladen zu werden, was ihr dann auch den Weg in den Recall ebnete.) bzw. mobile Eiscremeverkäuferin (wir hatten das schon besprochen: Ich fahre, du verkaufst Aldi- Eis aus dem Beifahrerfenster und wenn uns irgendjemand mit Hygienevorschriften kommt, flüchten wir wie einst Michael Knight wenn er wieder eine Vaterschaftsklage an den Hals kriegte)
3. Kolumnistin in der "Love it", der wohl besten Illustrierten der Welt, die das abseits von seinen misantrophischen Horoskopen auch von mir geschätzte OK-Magazin mit Geschichten von beim Pinkeln explodierenden Hunden, schrumpfenden Ehemännern und durch Ex-Geliebte verursachte Gliedmaßenabtrennungen locker in die Tasche steckt. Es kostet auch nur 60 p(glaube ich, das wechselt irgendwie wöchentlich, siehe verzweifeltes Vanity Fair Deutschland Dumping für 1 Euro plus CD mit Schlagern aus aller Welt im letzten Sommer), so dass noch was für den unvermeidlichen Lektürebegleitenden Schaumwein übrig bleibt. Love it, indeed.
Was war sonst noch so? Ach so, ich teste demnächst ein Energie-Getränk (Nuklear-Milch, haha) im Dienste der Wissenschaft, äh. Marktforschung. Ich rechne mit einem dramatischen Anstieg meiner Produktivität, was allein deswegen passieren sollte, da es von Null ja nur noch aufwärts geht. Ich wurde zu Lebensmittelunverträglichkeiten befragt und musste mal wieder alles verneinen, dabei ist es doch heute mehr oder weniger gesellschaftlich inakzeptabel, Gluten, Lactose und die anderen Teufel, die die Ernährungspyramide von vor 50 Jahren, nach der ich persönlich mich immer noch sehr gerne richte (Kohlehydrate sind NICHT der Teufel in MEINER Welt), nicht mal kannte, schon auf 150 m Sichtweite magnetisch abzustoßen. Naja. Vielleicht male ich mir rote Flecken an um dazuzugehören oder behaupte, dass ich vor der Produktausprobierung aussah wie Heidi Klum (vom Hals runterwärts, VOR den diversen Geburten) und verklage dann die Energie-Getränk-Hersteller, die Markforschung und Bruce Darnell. Einfach, weil ich es kann (die 8 Jahre Jurastudium scheinen schließlich in erster Linie in Seminaren zum Thema "Polohemdkragenaufstellen für Anfänger" draufzugehen, siehe Vertreter dieser Spezies auf dem Campus des Grauens).
Jetzt machen die Asis über mir wieder ihre Asi-Mugge, da kontere ich gleich mal mit meiner aktuellen Lieblingsmusik. Leider ist mein Rechner viel leiser als ihre Asi-Anlage, aber anyway. Ein bißchen Hausterror am Abend hat noch keinem geschadet, außer vielleicht dem Baby im 1. Stock aber was wohnt es hier auch.
Gute Nacht, John Boy.
die Eine, jetzt neu mit Hörschaden.

It's not right but it's ok

Verehrte Eine,
seit Wochen warte ich auf das Erscheinen des großartigen Ok-Magazins auch in Deutschland, und was erhalte ich? Eine Gala, und dass noch ohne die Gerüchteküche auf der letzten Seite. Da werden immerhin noch relevante Themen angesprochen wie "George Clooney möchte ein Schwein heiraten." (Wahrheitsgehalt 30%. Wir sprachen mit einem Schweinepriester, der bestätigte, falls die Heirat von Mensch und Tier jemals legalisiert würde, wäre er durchaus dazu bereit, George mit einem Schwein zu vermählen, zumal der Schauspieler durch seine langjährige Freundschaft zu seinem Ende 2006 verstorbenen Hausschwein Max seine Tierliebe bereits öffentlichkeitswirksam unter Beweis gestellt habe.), während mir OK lediglich zu Hüten, Pony und Ethno-Look rät. Nachdem es mir mit dem schlechtesten Horoskop der Welt die Woche ruiniert hat. Ich zitiere: "Eine harte Woche liegt vor ihnen" (Schütze), "bringen Sie endlich Ihre Finanzen auf Vordermann, sonst kommen Sie in Teufels Küche" (Skorpion), "Ihr Lebensstil und Ihre Arbeit belasten Sie zur Zeit unnötig." (Jungfrau), "Es hilft gar nichts, Sie müssen endlich Ihre beruflichen Ziele überdenken." (Stier)... to be continued. Zum Glück bin ich kein Stier und kann so weiterhin mein Berufsziel als Society-Lady verfolgen, aber ein harte Woche finde ich nun auch keine schöne Aussicht. Plant rtl-now etwa, sein Angebot zu erweitern oder will das ZDF alle Folgen des Traumschiffs in die Mediathek stellen? Anstrengung von anderer Seite habe ich zur Zeit ja nicht zu erwarten. Bleiben wir gespannt und schalten auch das nächste Mal wieder ein, wenn es heißt, sich über den Zusammenbruch neuer DSDS-Kandidaten zu erheitern.
Es winkt eifrig wie sonst nur Produkte mit Duracell-Batterie: Die Andere.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Premierenabend

(Gedachter) Erschaffungsdialog dieses Blogs
"Haben Sie schon mal etwas mit einem Krokodil erlebt?" (Lass Dich überraschen)
"Das haben sie mir verheimlicht! Wissen Sie, wie man das nennt? Betrug!" (Raus aus dem Schulden)
"I am tired of people not treating me like the gift that I am." (Hey, Paula)
"Kann ihre Tochter lesen? Zählen? Wir haben unsere größten Schwierigkeiten damit, ihnen das zu glauben!" (Bauer sucht Frau)
"Why not drink more?"
"Step away from the Chardonnay!" (Never mind the buzzcocks)
"Yeah, I know." "But we are ladies, doing lady things. Like stroking kitten and - shit." (Little Britain)
"Drama, Drama, Drama!" (Germany's next Topmodel)
"Yeah, I know. I wanna go Smurf." (Little Britain)
"Deine Smurf-Uhr beleidigt mich" (Alf)
"Rose, wo du herkommst leben die Leute in Windmühlen und lieben sich zu Polkamusik."
"Hör auf, Dorothy, du machst mir Heimweh." (Golden Girls)
"Who else had eight shots of Tequila? Hands?" (Gilmore Girls)
In diesem Sinne: Wir schreiben, ihr lest. Und kommentiert. Und bezahlt uns. Auch und vor allem in Alkoholika!