Mittwoch, 20. Februar 2008

Internet fressen Leben auf

Liebe Andere,
Das Frivole seriös zu beschreiben und das Seriöse frivol: Das hat Susan Sontag übers Bloggen gesagt. Nein, hat sie natürlich nicht. Aber die Times zitiert das heute so ähnlich in einem Artikel über unser aller Klatschgaylord Perez Hilton und ich fand das irgendwie angebracht für den von mir angestrebten, doch etwas abrupten Themenwechsel von Cliff Huxtable und seiner Familie (obwohl mich die Kommentarschlacht diesbzgl. ja geradezu von den Socken gehauen hat- und ich möchte erneut betonen, dass ich schon beim Lesen des Titels deines letzten Posts den Namen "Gordon Gatrell" verträumt vor mich hin sprach...es geht nichts über eine verlorene Jugend vor dem TV) zu einer charmanten kleinen Vlog- Schlacht zwischen der dunklen und der hellen, man möchte sagen erleuchteten Seite des deutschen Kulturjournalismus. Es treten gegeneinander an der cholerische, absurd selbstverliebte und erst kürzlich als Kulturredakteur des Spiegels geschasste Matthias Matussek, der seit Oktober 2006 eine Art Kulturratgeber-Videoblog auf der von mir irgendwie ob seines Erfolgs missachteten Spiegel Online-Ausgabe betreibt. Außerdem schreibt er Bücher darüber, wie großartig Deutschland ist, so toll, dass uns die anderen gern haben könnten. Um es mit Andy Pipkins unsterblichen Worten zu sagen: Yeah, I know. Jedenfalls ist dieses Vlog so wie der ganze Typ: Irgendwie schal. Auch, aber nicht nur wegen seiner engen Beziehung zu Goldkettchen, Hosenträgern und Hellmuth Karasek kann ich ihn nicht leiden.
Wie glänzten also meine Augen als ich entdeckte, dass ausgerechnet mein heimlicher Kolumnistenschwarm (Axel Hacke ist eindeutig an diesen Kühlschrank verloren, der fällt raus) Harald Martenstein die saturierte Aufgeblasenheit des Herrn Matussek gar meisterlich zu parodieren versteht. :"Lesen Sie mal wieder ein gutes Buch, warum nicht dieses, ich habe es geschrieben." Alleine wegen des Endes sollte man sich das dringend ansehen.
Ich möchte übrigens vorbeugend Vorwürfe ob der immensen Linkzahl, die du mit deinem kaputten Alice unmöglich bewältigen kannst, aufs Schärfste von mir weisen. Du bist jederzeit herzlich eingeladen, im Büro des Grauens vorbeizukommen und die Sachen auf Firmenkosten auszuchecken. Mach ich ja schließlich auch. Manchmal.
Ach so, am Ende nochmal herzlichen Glückwunsch fürs bezahlte Holtzbrinckschreiben und die dringende Bitte, bei der nächsten zoomer.de Weihnachtsfeier (die hoffentlich überhaupt stattfindet, siehe Topmodel Fionas Fußball- Vlog an dortiger Stelle, der den Laden und seine angestrengte Jugendlichkeit schnell zum Verhängnis werden könnte) Harald M. vorgestellt zu werden. Ich möchte mal den blauen Toaster aus seiner Wohnküche in echt sehen! Wobei: Vielleicht wird ihm der Toaster das, was Hacke der Bosch einst war?
Verwundert und die Schminkmurmel jetzt auf Dieter Bohlens Gedisse vorbereitend winkt
die Eine

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