Dienstag, 12. Februar 2008

Living next door to Alice

Liebe Eine,
mein Leben ist verwirkt. Als reichte es nicht, zur Zeit in einem Zimmer von der Größe einer Standard-Gefängniszelle zu residieren, muss ich diese seit einiger Zeit mit einem Miststück namens Alice teilen, die in der Vergangenheit vor allem durch knappe Bekleidung auffiel. Angeblich bietet sie kostengünstiges Internet, Telefon und sogar Fernsehen, aber in Echt frisst sie nur den Kühlschrank leer und verweigert tagtäglich ihre Arbeit. Womit sie sowohl meine vorgetäuschte Beschäftigung als Freiberuflerin boykottiert als auch gemeiner Weise verhindert, dass ich mich hemmungslos meiner Abhängigkeit zu rtl-now hingeben kann. Ohne sie hätte ich sicher längst alle Folgen der grandiosen Beratungsshow "Raus aus den Schulden" sehen können, die mich jedes Mal darüber freuen lässt, mir in jungen Jahren weder drei Kinder von unbekannten Vätern noch 200.000 Euro Schulden zugelegt zu haben - durch Bestellungen bei Versandhäusern und Handyrechnungen. So blieb zum Glück genug Geld, um Rossi per Wahlwiederholung zum Dschungelstar zu wählen.... not. Aber ich schweife vom Thema ab. Denn zum einen wollte ich erzählen, dass der Mitbewohner nach dem gefühlt tausensten Anruf bei Alice den Kundenbetreuer anschrie, er habe jetzt die Schnauze voll und daraufhin einen erneuten Wechsel des Telekommunikationsanbieters ins Auge fasst, und ich zum anderen aufgrund des Internetausfalls auf das herkömmliche Fernsehen als Freizeitunterhaltung zurückgreifen musste, wo ich Folgendes entdeckte:



Lenin lebt, und er scheut sich nicht, das im deutschen Fernsehen zu zeigen. Was auch immer im Moskauer Mausoleum lieg ist vermutlich nichts als eine billge Kopie; die hochwertige Ware wurde wie im Sozialismus üblich gewinnbringend in den Westen verschachert. Wo Lenin nun als werdender Vater bei "Mein Baby" ein Kinderbett zusammenbaut.
Findige Fernsehkenner werden nun vermutlich einwenden, diese RTL-Produktion hätte ich doch auch auf rtl-now... aber nein, so einen Scheiß gucke ich nun wirlich nicht, sowas entdeckt man nur im Vorbeizappen.
In der Hoffnung, dass Deine Unschlüssigkeit beim Friseurbesuch zwischen Britney Bitch und Haarpracht nicht in einer leninesken Frisur endete und voller Vorfreude auf einen blutigen Donnerstag grüßt
die Andere.

2 Kommentare:

missfortune82 hat gesagt…

es ist übrigens auf doppelte weise frustrierend wenn man sich auf lenin im bewegtbild freut (so kennt man ihn ja sonst eher nicht)um dann nach mehrmaligem verwundert auf den play-button-klicken festzustellen, dass es sich um einen screenshot handelt...

Anonym hat gesagt…

Den bewegten Lenin gibt es hier: http://rtl-now.rtl.de/baby.php?container_id=14909
Jedoch tritt er erst zum Ende hin auf, und da ich technisch nicht versiert genug bin, um Filme von rtl-now zurechzuschneiden musste es ein Screenshot tun. I am sorry...