Donnerstag, 1. Mai 2008

Ich glaube, diesen Post hab ich schon mal geschrieben. Oder: Warum ich die Topmodels hasse.

Liebe Andere,
Spätestens, als ich nach Bandwürmern und chinesischen Abführtees googelte, fiel mir auf, dass Germanys Next Top Model verheerende Auswirkungen auf die Reste geistiger und körperlicher Gesundheit haben kann, zumindest wenn man wie ich verkatert ist und gerade erst wieder mittels dem Wunder der digitalen Fotografie feststellen musste, dass das Bild, was man von sich selbst in seinem Kopf hat nur unwesentlich mit dem Bild, das man für die Umwelt abgibt, korreliert. Hier eine Illustration des Problems:
Bild im Kopf

Bild außerhalb des Kopfs.

Das praktische und gleichzeitig perfide an der Idiotenakademie by Heidi Klum ist ja, dass einem beim Zusehen so kotzübel wird, dass man mühelos dem bulemischen Ideal der Sendung entspricht, in der beispielsweise die nicht gerade mit Schüchternheit auffallende Sarah ("Wenn du noch ein Wort sagst, klatsch ich dich an die Wand.") fast in Tränen ausbricht, wenn sie mit Größe 38 einen Bikini vorführen soll: "Ich war seit 5 Jahren nicht mehr im Schwimmbad!". Daraufhin tut Frau Klum betroffen, spricht dann aber ständig vom "Kaschieren" des "Mangels" einer mikroskopischen Fettfalte des Models am Bauch. Sarah hat Glück (zumindest denkt sie das): Aus dramaturgischen Gründen bleibt sie der Muppetshow der Eitelkeiten erhalten, so dass auch sie die für Heidi Klums Weltbild konstituierende Erfahrung machen darf, dass Schönheit dich nicht nur in eine geschmacklose Villa bei Köln sondern bis in einen geschmacklosen Bungalow in den Hollywood Hills bringt. Zwischen den zehnminütigen, von Frau Klums expressiven Starren und den sonderbaren Verbalausfällen ihrer befreundeten Sprachvergewaltiger (alleine wie der Typ, der sich Rolf nennt so tut, als sei er Franzose) geprägten eviction-ceremonies soll der "knallharte Alltag" von Mannequins simuliert werden um die Zuschauer davon abzulenken, dass diese Mädchen einzig aufgrund einer Laune der Natur an einem Tag mehr verdienen können mit dem Vorführen eines Kleidungsstücks als der Durchschnittszuschauer im Monat für Arbeit, die mehr als 20 Gehirnzellen fordert. Ich muss sagen, es gäbe da überzeugendere Wege als die "Challenge" der Mädchen in dieser Woche, die darin bestand, sich mit Papier zu verkleiden und Vogelbewegungen zu simulieren.

Aber genug gedisst. Hier ein weitaus realistischeres Bild der Unterhaltungsindustrie:


Ich möchte betonen, dass ich in dem eingangs gezeigten Foto gute Chancen auf Mitgliedschaft bei der Gruppe Tiffany hätte, auch und vor allem weil ich im von dir hier dankenswerterweise promoteten Zwegatquiz 9 von 11 Fragen richtig beantworten konnte. Fernsehen als Sozialersatz, retail therapy statt Psychotherapie: Bald wird Herr Zwegat auch vor meiner Tür stehen. Ich werde bereit sein, der Fernseher passt bestimmt unters Bett.

Zum Beschwerdechor möchte ich Folgendes sagen: Ich möchte mich darüber beschweren, dass Leute dort die gleichen Beschwerden äußern wie ich und das auch noch eloquenter als ich es vermag: "Ich möchte einfach meine Ruhe haben. Und dabei groß raus kommen."

Solange Beschwerden wie diese mein Gemüse sind und nicht Luft, werde ich wohl nie Germanys Next Top Hure werden.

*shrugs and waves*

die Eine

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast in keinster Weise ausgesehen wie Bild 2, sondern kamst Bild 1 sehr nah!

Topmodels gucken ist wesentlich amüsanter als DSDS!

Anonym hat gesagt…

Ausrufezeichen sind die neuen Punkte! DSDS ist verachtenswert! Dieter Bohlen auch! Ironie ist unterbewertet!

Anonym hat gesagt…

ich weiß nicht wovon du sprichst...