Sonntag, 13. April 2008

Lifestyle of the rich and the famous

Verehrte Andere,
Wie immer ziehe ich es vor, mich hier schriftlich zu äußern als in dem Moloch, aus dem ich doch so dringend rauskriechen möchte: Der Hausarbeitenhölle. Das Elend des leeren Blattes zwingt unabwendbar zum Nachdenken über Alternativen zur wirtschaftlichen Selbständigkeit und das war und ist für mich noch immer der Weg in die Ehe als Trophäe an der Seite eines reichen, möglichst sehgeschädigten (er soll ja nicht die Dellen an seinem Pokal sehen...das ist eine Metapher, die jetzt sehr viel schweinischer klingt als beabsichtigt) Millionärs. Dieses schöne Thema der Menschheitsgeschichte im Allgemeinen und der Prominentenmagazine im Speziellen hat dieses Wochenende gleich zwei Neuigkeiten zu vermelden gehabt:
Zum Einen wurde dieses charmante Ehepaar, Hans Kristian und Eva Rausing, von Beruf Sohn und Schwiegertochter des Tetra-Pak Erfinders Hans Rausing, dabei erwischt, wie sie versuchten, Drogen auf eine Veranstaltung der US-Botschaft in London zu schmuggeln, wahrscheinlich weil sie befürchteten, die vor Ort angebotene Ware nicht zu mögen.


(Man beachte, dass diese Leute mit diesen Gesichtern und diesen Frisuren NICHT aus einem Bunuel-Film über die Verkommenheit der Bourgeoisie stammen sondern echt sind.)

Bei der anschließenden Hausdurchsuchung ihres Millionenanwesens in Nordlondon wurde dann zum Erstaunen der Ermittler und der Presse nicht nur Kokain gefunden sondern auch sein dreckiger, rotnäsiger Prollbruder Crack, das Sternburg unter den bewusstseinsverändernden Substanzen. An dieser Stelle der Fotobeweis für die zerstörerische Wirkung von Crack auf die Sonnenbrillen-zum-Abendkleid-Politik ihres Users. Kokser sind da eindeutig im Vorteil (siehe Kate Moss oder sogar Konstantin Wecker):


Eva, schon länger bekannt als auf Tischen tanzende- Partymaus des Londoner Geldadels, zeichnet sich vor allem dadurch aus, ihren Mann im Rehab nicht nur kennengelernt zu haben, sondern, vielleicht aus nostalgischen Gründen, eben jenen Ort als einen ihrer Hauptwohnsitze neben Barbados und London benennen zu können, wobei ich besonders begeistert bin von der Beschreibung des Tagesablaufs von Hans-Kristian in Barbados: Aufstehen, Fernsehen, Schlafen gehen. Schon herzerwärmend, wenn ein Milliardär so sparsam in der Wahl seiner Hobbies bleibt und abgesehen vom Drogenmissbrauch und der Abscheu vor seinen Kindern (sie haben einen abgetrennten Trakt in den Wohnhäusern) so nah an den Menschen dran geblieben ist, die sein Erbe bezahlen.
Wie unappetitlich diese kleine Krise wohl sein mag, sie wird die Ehe der Rausings wohl kaum gefährden bzw. wäre Eva selbst im Scheidungsfall über die läppische Tatsache, Erbin des Pepsi-Vermögens zu sein, halbwegs abgesichert was die weitere Zufuhr von chemischer Glückseligkeit angeht. Damit kann sie keine Inspiration für aspiriring Trophy- Wives wie mich sein, die die Bedeutung des Wortes "Prenup" fürchten. Uns hilft an dieser Stelle ein Blick in die Videotagebücher Tricia Walsh Smiths, welche heldenhaft mittels Youtube versucht, ihren herzlosen Ex-Mann in die Knie zu zwingen, dabei Tarotkarten in die Kamera hält und nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit irgendwie verarscht wird und das leider von der Crew, die sie selbst bezahlt um ihr Elend aufzuzeichnen.



Meine Lieblingsstelle: "And another thing: We never had Sex."

Keeping the dream alive,
Die Eine

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

to complete the Sun stories: weitere Kokser im Vorteil sind Mark Speight und Natasha Collins

http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/article1037257.ece

Anonym hat gesagt…

Naja, vollgekokst in die Badewanne zu steigen ist nicht Teil meiner Lebensplanung. Und wie konnte Mark S. 6 Tage in Paddington Station hängen, ohne dass es jemand merkte?

Anonym hat gesagt…

Angeblich konnte man es von unten nicht sehen ... creepy! Die Frage ist, wie ist er auf die Idee gekommen sich dort umzubringen?

Back to Natasha: mit ner Überdosis und nem sich ankündigenden Herzkasper trifft man wohl nicht mehr die rationalsten Entscheidungen... surprise.