Mittwoch, 12. März 2008

Haben Sie schonmal etwas mit einem Krokodil erlebt?

Liebe Eine,
ich verstehe nicht, wie Dich meine Haarversessenheit überraschen konnte; die Tatsache, dass ich meinen zweimonatigen China-Aufenthalt für drei Friseurbesuche genutzt habe, hätte Dich eines besseren belehren können und sollen. Ich bin halt fasziniert von Menschen, deren Haare nicht dem gleichen rebellischen Ungehorsam folgen wie die meinigen, die bereits bei meiner Geburt beschlossen, nichts mit mir zu tun haben zu wollen und seitdem unkontrolliert vom Kopf abstehen - oder mit anderen Worten: "Ich kenne viele Falschirmsprunglehrer, die selten freundlich und irgendwie immer genervt sind." Das passt nicht zusammen? Richtig, ist aber mein bisheriges Lieblingszitat meiner affenartigen Kommentarfunkiton beim ersten Nachrichtenportal nach Bild.de, das sich bei der Nachrichtenauswahl an den Nachrichtenwerten nach Diekmann orientiert. Thematisch leiteten die Falschirmexperten übrigens einen Kommentar zum großen BVG-Streik ein, der Berlin auch endlich wieder brennende Tonnen beschert. Ich persönlich habe auch sehr viele Fallschirmsprunglehrer in meinem Bekanntenkreis, und die sind tatsächlich wesentlich unfreundlicher als die zahlreichen Piloten, Achterbahnbetreiber und Riesenkrokodilzüchter, die man sonst noch so kennt.
Aber noch einmal zurück zum Streik, der mich ab heute auch tangiert, seitdem mein lilametallenes Fahrrad bei strömendem Regen und Strumböen beschloss, die Pedalaufhängung doch einmal aus dem Rahmen brechen zu lassen. Oder besser zu schrauben, denn unter Öl und Schmutz konnte ich noch ein Gewinde erkennen; eine genauere Analyse musste darob der Witterung vertagt werden auf einen späteren Zeitpunkt, der erfahrungsgemäß Anfang September eintreten könnte. Wie dem auch sei, der ÖPNV, den niemand so nennt, liegt darnieder und dem Berliner scheint das ziemlich egal, da fährt er halt S-Bahn oder trampt. Die eigentliche Frage, die sich mir stellt, liegt aber in den Berichten über Schüler, die nun nicht mehr in ihre Schulen am anderen Ende der Stadt kommen. Bisheriges Highlight: Ein Brüderpaar aus Westberlin, das in Marzahn zur Schule geht. Da stellt sich doch die Frage: Why? Eigentlich wollten sie wegen des Promi-Faktors auf die Rütli-Schule und sind dann wegen übergroßer Nachfrage mit Marzahn vertröstet worden? Entsprach das Prügelpotential an Westberliner Schulen einfach nicht ihren Erwartungen? No risk no fun? Be Berlin, auf der anderen Seite, hinterm Horizont geht's weiter? Vielleicht sollte man den zweien mal mitteilen, dass es auch im Westen hart zugeht, hinter dem Lankwitzer Parkhaus in Lichterfelde 45:

Wer sich für Testo, Anabolika oder einfach nur ein Autogramm vom Marky Mark-Doppelgänger Seyfu interessiert kann sich hier weiter informieren.
So, ich muss jetzt die Tüten mit den Rechnungen hinter der Couch bereitstellen, in einer Stunden kommt Peter Zwegat aus Berlin. Friedrichshain.
Es winkt wie immer eifrig: die Andere.

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