Freitag, 14. März 2008

Korrekte Streikanalyse

Liebe Andere,
zunächst einmal eine schlechte Nachricht für Ostdeutschland: Inzest ist und bleibt verboten. In der Nähe meiner Heimatstadt gibt es ein Dorf, da wird diese Nachricht, falls sie jemals den Limes darum überwindet, für einiges Aufsehen sorgen. Auch dürften einige meiner ehemaligen Klassenkameraden aus eben jenem Dorf sich verschämt bewusst werden, dass sie die Kinder einer illegalen Liebe sind, falls sie in diesen Tagen lesen gelernt haben oder es die Nachricht bis in die RTL2- News geschafft hat, in die auch ich es vielleicht gestern geschaft habe, zumindest könnte es sein, dass die Kamera, in die ich gestern sprechen musste meine gewichtigen Aussagen zum Thema "Ostern" in die televisuelle Heimat der Frauentausches schickte. Mit anderen Worten: Ich bin ein Fernseher-Star seitdem ich gestern mit meiner neuerstandenen marineblauben Baskenmütze den Kaufhof am Alexanderplatz verließ, wo mir eine übermäßig gutgelaunte Praktikantin mit den Worten "Feiern Sie Ostern?" ein Mikro ins Gesicht hielt. In den Ohren die Kopfhörer, aus denen Zarah Leander "Nur nicht aus Liebe weinen" schmachtete, antwortete ich gelassen, aber laut auf ihre harten, aber fairen Feiertagsfragen wie z.B. ob ich es nicht gut fände, wenn Ostern immer an einem festen Datum wäre. Von dieser Idee war ich sehr begeistert, wurde aber dann später von der Mitbewohnerin belehrt, dass das ja wohl nicht ginge wg. Jesus, der ja Freitags ans Kreuz geschlagen wurde und nicht am 09.04. oder so. Ich aber sage: Wer von euch weiß, wie das Osterdatum zustande kommt, der werfe das erste Ei. Ich persönlich glaube, der Papst würfelt darum mit dem George Clooney des Vatikans.
Die Nachricht über das Ableben deines Fahrrads betrübt mich, habe ich doch just heute vor, mein von mir in die Hauptstadt gewuchtetes, ziemlich verrostetes Abiturientenrad zwecks Fahrt nach Mitte wiederzubeleben. Nachdem ich gestern beim Umsteigen vom S-Bahnring in die Ost-Westverbindung fast unter ungeduldigen Menschenmassen zerquetscht wurde, möchte ich meine Gesundheit nun etwas selbstbestimmter gefährden. Übrigens wird der BVG- Streik sich eventuell selbst eleminieren: Harald Martenstein hat ausgerechnet, dass nach 80 Tagen soviel Geld vom Senat gespart wurde, dass die Forderungen der Streikenden davon bezahlt werden könnten. Damit dürfte das auch von mir favorisierte Lebensmodell "Durch Verweigerung zum Erfolg" endgültig die gesellschaftliche Anerkennung finden, die ihm zusteht. Eine Apotheose dieses Modells folgt in lyrischer Form auf dem Fuße (garantiert Anabolikafrei):



Es grüßt
die Eine

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